Allerdings bekommt der User die sechs Sender nur im kostenpflichtigen Angebot...

Genau, die Sender werden Teil unseres HiQ-Angebots sein - das weiterhin trotz der neuen Programme unverändert 4,99 Euro im Monat kosten wird.

Welche Reaktionen gab es auf die Ankündigung der Zusammenarbeit mit der Mediengruppe RTL Deutschland - nach der langen Eiszeit?

Es gab insgesamt sehr viele Reaktionen im Markt und zwar ausschließlich positive. Sowohl von verschiedensten Sendern als auch von anderen Plattformbetreibern. Es wurde sehr begrüßt, dass in das Thema Bewegung kommt. Gerade auch um die Erreichbarkeit bei der jungen Zielgruppe zu gewährleisten.



Jetzt hat sich mit Magine plötzlich ein potentieller Wettbewerber zu Wort gemeldet, der in den kommenden Monaten auch starten will in Deutschland...

Wir würden Wettbewerb sehr begrüßen. Den gibt es ja nur noch nicht, weil die rechtliche Situation in Deutschland so schwierig ist. Da gibt es sehr komplexe Vertragswerke, die es hier nicht so einfach machen wie in der Schweiz, wo Zattoo gestartet ist, oder eben in Schweden, wo Magine erste Erfahrungen gesammelt hat. Wir hätten gerne Wettbewerb mit klaren Spielregeln für alle. Dann würde es um das beste Produkt gehen und da wären wir gut gerüstet.

Stichwort Wettbewerber: Wie stark ist Zattoo denn im deutschen Markt. Wieviele User hat Zattoo?

In Deutschland sind es rund 700.000 Menschen, die uns jeden Monat nutzen.

Magine kündigt auch Funktionen wie Aufzeichnung und on Demand-Abruf an. Das bietet Zattoo auch schon - aber nur in der Schweiz.

In Deutschland wollten wir zunächst die lineare TV-Nutzung über das Internet ermöglichen – und das haben wir erfolgreich etabliert. In der Schweiz sind wir schon einen großen Schritt weiter und bieten auch persönliche Aufzeichungen und Catch-up TV Services an. Wenn Magine nun die rechtlichen Grundlagen für solche Services geschaffen hat, würde mich das freuen, weil wir dann auch zügig nachziehen würden. Allerdings sind wir seit Jahren schon dabei unser Angebot für unsere Nutzer laufend zu verbessern und eine so plötzliche, massive Bewegung bei den Rechte-Inhabern in Deutschland - das würde mich wundern. Ich würde mich freuen, wenn es auch in diesem Bereich bald klare Regelungen gäbe – auch und insbesondere für die TV-Zuschauer und unsere Nutzer. Das Internet bietet den Veranstaltern von linearem TV viele Chancen ihr bestehendes Geschäftsmodell in die Online Welt auszuweiten und neue Geschäftsmodelle zu etablieren – wenn wir hier aber zu lange warten, wird die Generation der „Digital Natives“ nie das Konzept des linearen TVs verstehen, da es nur eingeschränkt auf den Geräten stattfindet, auf denen diese Generation Medien konsumiert. Dann dürfte es schwierig werden, diese junge Zielgruppe wieder ans lineare TV heranzuführen.

Herr Meyer, herzlichen Dank für das Gespräch.