Cindy aus Marzahn, "Promi Big Brother" ist Ihr erster Einsatz für Sat.1. Wie haben Sie sich auf den Sender vorbereitet?

Cindy aus Marzahn: Ich war ja schon mehrfach in Sat.1-Sendungen zu Besuch - da musste ich niemanden um Rat fragen. Der Sender hat mir drei Essensmarken für die Kantine angeboten und damit war die Sache geritzt.

Und Sie, Herr Pocher, waren lange nicht in Sat.1 zu sehen und sind nun wieder dick im Geschäft. Wie konnte das passieren?

Oliver Pocher: Die Ressourcen des auslaufenden Kerner-Vertrags sind freigeworden. Und als die bei Sat.1 bemerkt haben, dass der Pflaume gar nicht mehr bei ihnen moderiert, habe ich zugeschlagen. (lacht) Aber im Ernst: Ich habe eigentlich zu jedem Sender ein gutes Verhältnis, auch zu Sat.1. Dort hat nur eben vor ein paar Jahren eine Sendung nicht so funktioniert wie sich das alle gewünscht haben. Heute lägen wir damit, nebenbei bemerkt, übrigens deutlich über dem Senderschnitt. Damals war das leider nicht der Fall. Den Kontakt haben wir aber nie verloren.

Nun moderiert ihr also "Promi Big Brother" zusammen. Wie soll man euch eigentlich bezeichnen?

Cindy aus Marzahn: "Traumpaar" ist schon der richtige Begriff.

Pocher: Das passt sowohl privat als auch beruflich.

Was hat Oliver Pocher, was Markus Lanz nicht hat?

Pocher: (lacht laut) Sehr gute Frage!

Cindy aus Marzahn: Man kann beide nicht miteinander vergleichen. Markus Lanz ist in dem, was er macht, sehr gut. Und für Oliver Pocher gilt das auch.

Sehr diplomatisch. Die umgekehrte Frage an Sie, Herr Pocher: Was hat Cindy aus Marzahn, was Harald Schmidt nicht hat?

Pocher: Einiges. Herzenswärme, Freunde und erheblich mehr Zuschauer.

Moment, Moment. Ihr sendet ja auch bei Sky!

Pocher: Richtig, Sky sendet jeden Abend im Anschluss an die tägliche Show zwei Stunden live aus dem Haus. Und ich möchte jede Wette eingehen, dass wir damit zumindest messbare Werte einfahren werden. Aber irgendwie ist das schon lustig, dass ich mit "Promi Big Brother" nun auch wieder für Sky tätig bin. So verrückt ist die Branche...

Wie haben Sie davon erfahren?

Pocher: Ich wurde gefragt, ob das für mich ein Problem wäre. Das war es auf keinen Fall. Sky ist ein börsennotiertes Unternehmen - daher ist es auch in meinem Interesse, dass es dort so gut wie möglich läuft.

Cindy, eine Sache verwundert mich. Für Oliver Pocher haben Sie im Herbst einige Tour-Termine verschoben, für Markus Lanz nicht mehr.

Cindy aus Marzahn: Es ist ja nicht so, dass ich für "Wetten, dass..?" im vergangenen Jahr nicht auch schon Tour-Termine verschoben hätte. Ich habe auch deshalb bei "Wetten, dass..?" aufgehört, weil wir diese Termine eben nicht mehr verschieben wollten. Bei "Promi Big Brother" stand der Zeitpunkt aber schon frühzeitig fest. Grundsätzlich sollte und kann man beide Shows aber ohnehin nicht miteinander vergleichen.

Trotzdem haben die Formate eine Gemeinsamkeit: Beiden wird nachgesagt, sie hätten ihre Zukunft schon längst hinter sich. Woher kommt das Vertrauen in "Big Brother"?

Cindy aus Marzahn: Vor acht Jahren habe ich beim Kleinkunstfestival der Wühlmäuse einen Preis bekommen. Damals sagte mir einer der Kritiker: Berliner Dialekt - ganz schlecht in der Branche, das wird nicht funktionieren. Aber das war und ist mir relativ ganz egal. Ich habe immer hinter dem gestanden was ich gemacht habe und bin jetzt in der glücklichen Lage, mir aussuchen zu können, was ich mache und mit wem. Es ist doch klar, dass ein Format wie "Promi Big Brother" erst mal von allen zerrissen wird. Das ist allerdings das Beste, was uns passieren kann. Dadurch bekommt es wenigstens jeder mit.

Pocher: "Promi Big Brother" hat es in dieser Form in Deutschland noch nicht gegeben. Und glauben Sie mir: Es ist wirklich alles neu. Wir werden zu einem ganz anderen Production Value produzieren - wir sind ja nicht bei RTL II…

Cindy aus Marzahn: … du redest so intelligent!

Pocher: Das ist DWDL. Ich rede gerade mit der Branche.

Cindy aus Marzahn: Muss ich auch noch irgendein wichtiges Wort sagen? Computer? Apple?

Pocher: Es ist jedenfalls ein völliger Neuanfang. Außerdem bin ich davon überzeugt, dass Deutschland mindestens zwei Formate dieser Art vertragen kann.

Cindy aus Marzahn: Machen wir noch eine zweite Staffel?

Ist das etwa eine Anspielung auf das Dschungelcamp, Herr Pocher?

Pocher: Sicherlich gibt es Parallelen. Es ist einfach das gleiche Genre. Aber diese Diskussion habe ich auch schon bei "Alle auf den Kleinen" gehabt. Am Ende entscheiden die Leute selbst, was sie schauen wollen. Und wenn man ehrlich ist, dann ist "Big Brother" ohnehin das Original.

Eigentlich tatsächlich kurios, dass viele denken, "Promi Big Brother" sei die Kopie.

Pocher: Das Grundspielprinzip ist selbstverständlich ähnlich, da müssen wir uns nichts vormachen. Trotzdem wird es einige Unterscheidungsmerkmale geben. Und was die Quoten angeht, haben wir natürlich auch erst mal andere Ziele. Wenn wir ein Drittel der Marktanteile des Dschungels erreichen, sind wir schon zufrieden. Wenn es mehr wird, werden wir uns dagegen nicht wehren.