Nick, in der zweiten Staffel wacht Hugo aus seinem Koma auf. Jetzt kannst Du also wirklich mitspielen…

Rumliegen und das Geld im Schlaf verdienen geht jetzt nicht mehr (lacht). Es ist auf jeden Fall schöner mitzuspielen und in einer gemeinsamen Szene mit allen anderen auch über einen Witz lachen zu können als sich zu zwingen, regungslos zu bleiben.

Wie anstrengend war das denn, einfach nur so rumzuliegen?

Anfangs habe ich das voll unterschätzt. Ich dachte: „Toll, gehst du halt bis 12 Uhr zur Schule, etwas früher nach Hause und legst dich am Set dann ins Bett. Passt ja.“ Aber es war vor allem mit Timur (spielt Alex) in einem Zimmer sehr schwer, nicht zu lachen. Auch in den Drehpausen durfte ich mich so wenig wie möglich bewegen, damit sich die Decke, unter der ich lag, nicht verformt. Also einfach nur rumliegen ist anstrengender als man so denkt.

Nun wacht Hugo aus dem Koma auf. Was können die Fans denn in dieser Staffel von ihm erwarten?

Man hätte die Serie mit einem Zeitsprung von ein paar Monaten weitererzählen können, dann würde man Hugo gleich mit größeren Fortschritten erleben. Aber die zweite Staffel setzt direkt nach dem Ende von Staffel 1 an. So finde ich es auch schöner. Wir erfahren so mehr über seinen Charakter und seinen langsamen Wieder-Einzug ins Leben. Das verrät viel darüber, was für ein Typ Hugo ist. Find ich ganz cool.

Hugo war bislang der „gute Geist“ im Club der roten Bänder. Ist denn der wieder aufgewachte Hugo so nett wie wir ihn uns vorstellen?

Er ist ein Junge wie jeder andere. Er lag nur eben im Koma. Hugo hat viel von meinem persönlichen Charakter und er genießt sein Leben, weil er es wieder hat. Es ist schwer da mehr zu sagen, ohne etwas zu verraten.

Der „Club der roten Bänder“ ist ein bisschen wie „Game of Thrones“: Da stirbt schon mal ein Hauptcharakter. Hakt man da bei den Autoren vor dem Dreh nach, ob man die nächste Staffel überlebt?

Timur und ich haben auf den ganzen Veranstaltungen und Preisverleihungen nach der ersten Staffel versucht die Autoren auszuquetschen und zu fragen, was in Zukunft denn so alles passiert. Hat aber leider nicht so geklappt. Als wir jetzt die ersten fünf Drehbücher der zweiten Staffel hatten, hab' ich mir die durchgelesen und mir war klar: Puh, Hugo ist da zumindest schon mal dabei. Dann stellt sich aber die Frage, ob Hugo entlassen wird, oder nicht...

Was ist für Dich das Bemerkenswerteste was seit dem „Club der roten Bänder“ passiert ist?

Es ist eigentlich alles, was ich mit den Anderen erlebe, etwas Besonderes. Vom Drehen über die Autogrammstunden bis zu den Preisverleihungen - es ist unfassbar, mit allen gemeinsam diese Dinge zu erleben. Auch heute Abend hier diese Premiere in Köln. Da kommen Menschen extra aus anderen Städten nach Köln gefahren, nur um Fotos mit uns zu machen. Das ist einfach Wahnsinn.

Der Erfolg der ersten Staffel war eine Überraschung. Merkt man, dass die Erwartungshaltung bei der 2. Staffel jetzt eine ganz andere ist?

Ich denke schon. Mit dem Erfolg der ersten Staffel habe ich persönlich übrigens gar nicht gerechnet.

Ach.

Ja, ich dachte, joar okay, die kommt ganz gut an und vielleicht gibt es eine zweite Staffel. Aber bin ich da dann dabei? Ich wurde etwas nervös, weil ich natürlich auf Hugo geschaut habe und mir überlegt habe, wie es weitergehen könnte mit ihm. Hätte ja auch sein können, dass er nicht mehr aufwacht. Oder entlassen wird.

Und wie war es jetzt beim Dreh der zweiten Staffel?

Als wir die ersten Drehbücher bekommen haben, war eigentlich wieder alles so wie letztes Jahr. Nur, dass ich die ganze Situation dieses Mal besser einschätzen konnte und auch meine Schauspiel-Kollegen schon kannte. Es ist schon ein bisschen Druck da gewesen. Für mich nicht mal so, wie für die anderen, die viel mehr gespielt haben. Hugo hat ja quasi einen Neustart in Staffel 2. Ich hoffe ich habe den realitätsnah hinbekommen.

„Club der roten Bänder“ ist nicht deine erste Arbeit vor der Kamera. Aber sicher die mit der größten Aufmerksamkeit. Schmeichelt das?

Es ist halt total super, wenn man etwas dreht und zwei, drei Monate später auf dem roten Teppich steht und jeder ein Foto mit dir will und du im besten Fall noch einen Preis gewinnst. Wenn du dann aber nach Hause kommst und am nächsten Morgen um 7 Uhr wieder aufstehen musst, um in die Schule zu gehen oder nachmittags den Müll rausbringen musst, bringt dir so ein geiler Preis auch nichts. Also genieß ich die Momente so lange sie dauern. So ein Abend hier zum Beispiel. Andere Jugendliche haben so etwas nicht. Morgen früh ist das aber auch schon wieder weit weg.

Wieso?

Ich schreib morgen noch eine Französischklausur. Da hat mich die Realität dann wieder.

Nick, herzlichen Dank für das Gespräch.