Herr Gärtner, bei Ihrer Rückkehr als Josef Matula wird der Privatdetektiv handgezählt einmal verhaftet, dreimal verprügelt und entkommt am Ende nur knapp dem Tod durch Ertrinken. Liegt das ungefähr im Schnitt von „Ein Fall für zwei“?

Es liegt sogar ein bisschen drüber, schon weil das Special 90 Minuten hat statt früher eine Stunde (lacht).

Heißt das, Sie lassen es im Alter noch mal so richtig krachen?

Absolut und ganz bewusst. Matula kämpft sich schließlich aus seiner falschen Existenz als Kaufhausdetektiv zurück ins richtige Leben.

Mit der Zielsetzung, dass es darin weitergehen wird?

Ja. Das nächste Drehbuch ist in Arbeit, die Motiv-Hunter sind im Allgäu und in Südtirol unterwegs, es geht weiter. Matula wird zum reisenden Detektiv.

Macht es das anstrengender als zuvor?

Nein. Anstrengend war es höchstens, als ich für den Beginn dieses Films bei teilweise zehn Grad minus im Wattenmeer rumliegen musste. Ich war zwar warm angezogen, aber ein Neoprenanzug wäre aufgefallen. Deshalb war die Drehzeit eine der härtesten, die ich in all den Jahren erlebt habe.

Vielleicht auch ein bisschen, weil Sie noch ein paar Jahre mehr auf dem Buckel haben?

Nee, vor allem weil es so scheißkalt war!

Haben Sie wie früher alle Stunts selbstgemacht?

Bis auf einen ja, als ich an einem Container in der Luft hing, aber das hatte juristische Gründe; bei dem Verletzungsrisiko macht ja keine Versicherung mit. Aber wenn man mich gefragt hätte, hätte ich auch das gemacht. Dennoch ist der Matula von heute ein wenig weiser geworden. Als er sich an einer Stelle überlegt, ob er durch das runterfahrende Rolltor springt, lässt er es lieber bleiben. Früher wäre er gesprungen.

Da schließt sich die Frage an, warum Sie sich das eigentlich noch immer zumuten?

Weil ich es mir zutraue. Und weil das ZDF gefragt hat. Als mich der Programmdirektor zum 70. Geburtstag angerufen hat, meinte er, ob ich nicht Lust hätte weiterzumachen. Worauf ich zurückfragte, ob er ein gutes Drehbuch hat. Hatte er. Und da bin ich. Es hat zwar einmal ordentlich gezwickt im Rücken, da ging was auf die Bandscheibe. Man hört das sogar im Film: als ich Ulrike Krumbiegel in einer Szene aus dem Wasser holen musste, hat es kurz mal Knack gemacht. Das war aber nach zehn Minuten wieder in Ordnung.

Trotzdem könnten Sie sich wie die meisten Altersgenossen ja den wohlverdienten Ruhestand gönnen.

Da würde ich vor Langeweile eingehen. Ich hoffe natürlich schon, dass ich irgendwann mal zu der Erkenntnis komme, jetzt ist aber auch mal gut. Aber ich kann eben nicht allzu lange stillsitzen und habe nach wie vor Spaß daran, unterwegs zu sein. Deshalb muss ich entweder reisen oder arbeiten.