Foto: Producers at Work"Verliebt in Berlin" sollte witzig werden und auch "SiB" war keine klassische Telenovela: Liegt der Fehler in zu leichtfertigen Änderungen dieses sehr klassischen Genres?

Nein, das glaube ich nicht. Wir haben ein Format gemacht, dass es leider nicht geschafft hat, den Mainstream so abzuholen, wie es für den Erfolg nötig gewesen wäre. Wir hatten unsere Zuschauer, die die Geschichte um Nelly und Nils auch mit großer Regelmäßigkeit verfolgt haben, aber in der Masse hat es leider nicht ausgereicht.

Sie sprachen schon davon, dass gleich mehrere Serien am Vorabend fast zeitgleich neu gestartet sind. Da spielt dann die Werbung für ein Format eine noch größere Rolle. Sahen Sie sich von Sat.1 ausreichend unterstützt?

Der Sender hat eine unglaublich aufwändige Marketingkampagne gestartet und zunächst lief es ja auch gut für die Serie. Insofern hatten wir da schon genug Öffentlichkeit zum Start. So eine Telenovela ist aber nunmal eine Langstreckenserie und man sieht erst nach einigen Monaten ob sich das Publikum für die Fortführung der Serie findet.


Gerade am Abend des Bekanntwerdens der Einstellung holte "SiB" am Montag immerhin 10,0 Prozent...

Man nennt sowas glaube ich "Ironie des Schicksals"

Wann beginnt man eigentlich am Format zu zweifeln?

Wir haben das Format von Anfang an versucht zu optimieren. Wir hatten ja zusammen mit dem Sender eine Vorstellung von dem Format. Ich glaube an die Qualität des Formats und ich habe nach wie vor gehofft, dass wir mit harter Arbeit noch etwas ändern können. Doch irgendwann gibt es den Punkt, an dem ein Sender verständlicherweise sagen muss, dass es nicht mehr reicht. Das ist ja auch das gute Recht von Sat.1. Gezweifelt haben wir eigentlich nie. Eher den Kopf darüber zerbrochen, wie man etwas verbessern kann. Wir sind sehr aktiv die Probleme angegangen.