
Wir sind als technischer Produzent der Übertragung für die gesamte Logistik, das gesamte Produktionsteam und den technischen Aufbau der Sendung zuständig. Insgesamt koordinieren unsere Mitarbeiter am Donnerstag ein Team von mehr als 250 freien Kollegen.
Was ist die größte Herausforderung?
Die „Goldene Kamera“ ist die Königsklasse der Fernsehunterhaltung. Das ist nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Ehre, diese Sendung zu machen, bei der auch so viel Fachpublikum anwesend ist. So etwas wünscht sich jeder Produzent im Portfolio.
Sie stehen also unter besonderer Beobachtung Ihrer Kollegen und Konkurrenten?
Ich empfinde das zumindest so. Es wäre doch sehr schade, wenn während der Sendung etwas passieren würde. Die gesamte Branche sitzt ja im Saal.

Die „Goldene Kamera“ wird live ausgestrahlt. Das gilt ja nicht für jede Preis-Gala. Warum in diesem Fall?
Es ist toll, wenn die Gala live übertragen wird, denn der Zuschauer weiß: In genau diesem Moment wird der Preis in Berlin auch überreicht. Zwischen Veranstaltung und Ausstrahlung sollte nicht zu viel Zeit liegen, denn sonst würde das Ereignis auch Patina ansetzen. Letztlich ist es eine Glaubensfrage, ob der emotionale Wert der Veranstaltung durch die direkte Übertragung besser rüberkommt. Also die Frage, was einem wichtiger ist: Das emotionale Live-Erlebnis oder die absolute Perfektion in der Sendung. Da gibt es kein richtig oder falsch. Zu viel Zeit darf wegen der Berichterstattung aber nicht zwischen Aufzeichnung und Ausstrahlung liegen, denn wenn ich die wichtigen Bilder in der Presse gesehen habe, sinken der Neuwert und die emotionale Bindung der Gala.