Foto: NYTVF / FoxIn "New Amsterdam" geht es um den New Yorker Ermittler John Amsterdam (Nikolaj Coster-Waldau) und sein kleines Geheimnis: Er ist mehrere Jahrhunderte alt, wurde einst von einer Indianerstochter mit dem Geschenk der Unsterblichkeit versehen - bis er seine eine große Liebe findet. Die sucht er seit Jahrhunderten, die er in New York City verbracht hat und die Entwicklung der Stadt somit so gut kennt wie kein anderer (sterblicher) Mensch es könnte.

Die neue Serie ließ der US-Sender FOX im vergangenen Sommer produzieren und verschob den für September vorgesehenen Start dann allerdings aufgrund des großen Erfolgs der Musikshow "Don't forget the lyrics". Als neuer Starttermin war der Januar diesen Jahres vorgesehen. Doch Mitte Oktober stoppte FOX das Projekt nach nur sieben abgedrehten Folgen - zwei Wochen vor dem Beginn des Autorenstreiks. Der Sender war nicht überzeugt von dem Projekt. Selbst die Ausstrahlung der sieben schon produzierten Folgen schien fraglich.

Foto: DWDL.deDoch dann kam der Streik - und verhalf einer totgesagten Serie über einen Unsterblichen zu einem Comeback. Das hatte "New Amsterdam" am Dienstag dieser Woche im Anschluss an "American Idol". Genau diesen Sendeplatz erhoffte sich Showrunner David Manson im Gespräch mit dem Medienmagazin DWDL.de bei der Premiere der Serie im Rahmen des New York Television Festivals. Das übermächtig starke LeadIn durch die amerikanische Version von "Deutschland sucht den Superstar" zeigte dann auch Wirkung: Von zuvor 28,2 Millionen Zuschauern für die Castingshow blieben 13,7 Millionen Zuschauer bei "New Amsterdam" und machten die Serie zur meistgesehenen des Abends aller US-Networks.

Der Hauptdarsteller der Serie, Nikolaj Coster-Waldau, erlebte seinen Durchbruch als Schauspieler übrigens mit dem dänischen Kult-Horrorfilm "Nachtwache" 1994, der auch in Deutschland Beachtung fand. An seiner Seite spielen in "New Amsterdam" u.a. Zuleikha Robinson als seine neue Kollegin Dr. Eva Marquez, die vom Geheimnis seiner Serienfigur nichts weiß. Die Autoren und Produzenten der Serie sind u.a. Christian Taylor ("Six Feet Under", "Lost") und Allan Loeb ("24"). Für Showrunner David Manson ist es ein wichtiger Erfolg. Er hatte mit seiner letzten Serie "Saved" beim Kabelsender TNT kein Glück.
 


"Ich würde 'New Amsterdam' nicht als Geschichte eines Superhelden bezeichnen", so Showrunner Manson im Gespräch mit dem Medienmagazin DWDL.de im vergangenen September in New York City. Und dann geht er einem naheliegenden Vergleich etwas plump aus dem Weg: "Ich habe auch Vergleiche mit 'Highlander' gehört, doch da muss ich gestehen, nie eine Episode davon gesehen zu haben. 'New Amsterdam' ist halb Krimi, halb Romanze." Richtig ist: Auch wenn es in jeder Episode um einen Kriminalfall geht, so zieht sich Amsterdams Suche nach der einzig wahren Liebe wie ein roter Faden durch die Serie. Der Unsterbliche will wieder sterblich sein. Zu viele geliebte Personen musste er schon sterben sehen.

Foto: DWDL.deEs gehört zu den Stärken der Serie, dass dies gottseidank nicht zu theatralisch inszeniert ist. So bleibt Raum für Humor. Für Showrunner Manson (Foto) war es zudem von besonderer Bedeutung, die Serie auch tatsächlich in New York zu filmen. "Toronto hat lange genug als Kulisse für New York gedient", kommentiert er nach der Publikumspremiere der Serie. Zahlreiche Produktionen wurden in den vergangenen Jahren z.b. in Kanada realisiert, spielten aber in amerikanischen Städten bzw. Regionen.

Nach dem erfolgreichen Auftakt bleibt die Frage offen, wie sich die Einschaltquoten der Serie in Woche 3 entwickeln. Noch einmal wird "American Idol" dem Format helfen können - dann wechselt "New Amsterdam" den Sendeplatz. Vom Erfolg dort hängt es ab, ob die totgesagte Serie vielleicht sogar für eine zweite Season reanimiert wird. Sie hätte es verdient.