Screenshot: DWDL.de"Kreativ und chaotisch wirkt der Webauftritt von "Vanity Fair" auf den ersten Blick. Die große Bildoptik des Aufmachers im Größenverhältnis eines Zeitschriftencovers fällt sofort ins Auge. Und die Tatsache, dass hier offenbar alles irgendwie anders ist: Eine klare Navigation oder schnelle Orientierung bietet VanityFair.de nicht." So urteilte DWDL.de beim Start von "Vanity Fair Online" vor rund 16 Monaten.

Inzwischen hat sich bei "Vanity Fair" viel getan. Gedruckt hat sich der Titel nach dem Abschied von Ulf Poschardt gewandelt und auch online hat man sich nun einen neuen Anstrich gegeben. "VanityFair.de", wie sich der Online-Ableger inzwischen nennt, wirkt nun deutlich weniger extravagant - und dennoch edler, was vor allem an der nun dominierenden Farbe Schwarz im Seitenkopf und Hintergrund liegt.

Wie schon im gedruckten Heft so hat man sich nun auch online vom "Agenda"-Ressort getrennt - und damit vom Anspruch, krampfhaft vermeintliche relevante Stories aus Politik und Co. liefern zu müssen. Platz haben diese bei Bedarf aber immer noch im neuen Ressort Gesellschaft, das die bisherigen Ressorts Leute und Agenda vereint. Bestehen bleiben weiterhin die Rubriken Stil und Kultur und auch die Personen-Datenbank "Vanity Faces" hat weiter ihren festen Platz und ist nun auch prominent in der Navigation mit angebunden, die sich nun eher als bislang an üblichen Standards orientiert und sich horizontal über die gesamte Breite der Seite erstreckt.

Insgesamt bietet die nun entgegen dem allgemeinen Trend schmaler gewordene Startseite nun trotz immer noch etwas gewöhnungsbedürftiger dreispaltiger Optik mehr Orientierung als bisher. Nun zeigt "VanityFair.de" die einzelnen Artikel sortiert nach Rubriken an. Bisher standen Interviews, Porträts, aktuelle Artikel und Anzeigen kaum auseinanderhaltbar untereinander.

Ihr auffälligstes Erkennungsmerkmal hat "VanityFair.de" online behalten - zumindest teilweise: Das große, an ein Zeitschriftencover erinnernde Aufmacherbild auf der linken Seite der Startseite. Wie inzwischen ebenfalls üblich ist es inzwischen allerdings nicht mehr statisch, sondern zeigt in einer Slideshow vier wechselnde Titelthemen. Während das große Aufmacherbild auf der Startseite weiterhin zu finden ist, hat sich "VanityFair.de" nun aber davon verabschiedet, es auch auf allen Unter- und Artikelseiten durchgehend einzubinden. Bsonders der Optik der Letzteren tut das gut, rückt doch nun der eigentliche Inhalt mehr in den Mittelpunkt und wird nicht mehr von überdimensionalen Bildern erschlagen.

Die Möglichkeit, Artikel direkt zu kommentieren, gibt es bei "VanityFair.de" übrigens weiterhin nicht. Diskussionen erhofft man sich bei Condé Nast aber in den neu geschaffenen Foren, mit denen man eine Community aufbauen will. Ob das klappt, bleibt allerdings abzuwarten - bislang herrscht dort noch gähnende Leere. Dennoch: Der Relaunch von "VanityFair.de" ist alles in allem gelungen. Die Seite wirkt nun weniger experimentell, dafür aber stimmiger, weniger extravagant, dafür aber eleganter.