
Ein weiterer erfreulicher Nebenaspekt: Der Videotext bereichert die deutsche Sprache, indem er einen sonst Experten vorbehaltenen Fachbegriff wie „Austastlücke“ in den Sprachgebrauch bringt. Ein Begriff, der Raum gibt für viele Assoziationen und letztlich Bauklötzchen staunen lässt. Man stelle sich nur vor, über welche assoziativen Irrwege sich das Rateteam von "Genial daneben" dem Kern der Bedeutung nähern würde. Dass es sich bei der Austastlücke lediglich um jene kurze Lücke handelt, die entsteht, wenn beim Aufbau des Fernsehbildes die obere Zeile beziehungsweise das seitliche Ende der Zeile erreicht ist und der Lichtstrahl zurückspringt, um ein neues Bild aufzubauen, fällt dabei kaum ins Gewicht.

So oft man über den Teletext als vermeintlich antiquiertes Medium lächelt, so oft nutzt man ihn wohl auch. Allerdings droht der neue Standard Hybrid Boradcast Broadband TV (HbbTV) die Konstanz der Jahre abzulösen. Eine Kombination aus Fernsehen und Internet steht in den Startlöchern. Und auch die kleinen Computer – mit und ohne Deckel – die mehr und mehr auf die Couchtische drängen, machen es dem Textangebot auf dem Fernseher hoffentlich nicht allzu schwer. Es bleibt eine vage Hoffnung, wenn Frauke Langguth, Chefin des ARD-Textes sagt, dass kurze prägnante Informationen im digitalen Fernsehen ihren Platz behalten. "Vom Sofa aus will man schließlich keine Romane lesen". Hoffentlich.