Servus TVZufall ist das natürlich nicht: Der Fußballverein Red Bull Salzburg gehört schwer verkennbar zum Konzern wie auch der Hangar 7 natürlich im Besitz von Red Bull ist. Übrigens, egal welchen Standort man besucht: Sie werden Red Bull-Kühlschranke entdecken. Die Versorgung mit dem Lebenselixier des Konzerns ist also jederzeit sicher gestellt. Aber auch wer zum Wasser greift, bleibt in der Familie: Die Marke Carpe Diem gehört ebenfalls zum Imperium des Dietrich Mateschitz, der durch soziales Engagement und seine Liebe zur Region hohes Ansehen genießt.

Bemerkenswerter als die allgegenwärtige Präsenz der Muttermarke ist aber der Qualitätsanspruch an sich selbst. Wird im Internet bislang über Servus TV diskutiert, dann hat das einen Grund: Die Ausstrahlung in Full HD. "Da sind wir Nr.1 in Europa", sagt Geschäftsführer Martin Blank stolz. Der hohe Anteil an Eigenproduktionen macht es möglich. Wie bei allen Sendern krankt es lediglich an den Verbreitungswegen - so empfangen viele Haushalte egal ob in Österreich oder Deutschland, den Kanal nur in SD.
 

 
Aber man sei gerüstet. Im Gespräch mit Blank und Programmdirektor Wolfgang Pütz bekommt man den Eindruck, dass das jetzt alles erst ein Anfang sein soll. Sie wollen hoch hinaus und das mit ehrenwertem Programm. Zweifel daran, dass sie damit auch eine ausreichende Einschaltquote und damit letztlich überhaupt Geld verdienen können, haben sie nicht. Das kann man als Beobachter anders sehen. Man kann sich des Eindrucks nicht verwehren, der Sender ist ein weiteres neues Spielzeug des Milliardärs Mateschitz, wie auch schon der Fußball-Verein oder ein eigener Formel 1-Rennstall.
 

 
Programmdirektor Wolfgang Pütz würde da nicht zustimmen: "Wenn Red Bull für etwas steht, dann natürlich für wirtschaftlichen Erfolg. Das soll auch bei uns nicht anders aussehen. Aber bei den Investments von Red Bull im Bereich Fußball oder Formel 1 hat sich ja auch gezeigt: Geduld zahlt sich aus. Und da hilft es natürlich, dass Herr Mateschitz dieser Region persönlich sehr verbunden ist und Servus TV diese Region auch medial aufbereiten kann." Ergänzt wird das Programm durch jüngere Sendestrecken unter dem Label Red Bull TV, die von den Lifestyle- und Extremsport-Events des Konzerns berichten.
 
Spannend bleibt es. Schleichend hat Servus TV bereits die bundesweite digitale Verbreitung in Deutschland sichergestellt. Mitbekommen hat das vermutlich deshalb noch niemand, weil das Programm in kaum einer Programmzeitschrift zu finden ist. Dabei bietet man etwa mit dem live gesendeten Sport-Talk von fast zwei Stunden in der Primetime am Montag etwas, was abgesehen vom "Doppelpass" bei Sport1 kein deutscher Sender bietet - schon recht nicht zur besten Sendezeit. Unter den Gästen von Moderator Rudolph Brückner (ehemals "Doppelpass") sind auch immer wieder Sportler oder Trainer aus Deutschland. Mehrfach war bereits Sebastian Vettel, eine unserer deutschen Formel 1-Hoffnungen, da. Sein Rennstall: Red Bull.