Knapp tausend Teilnehmer aus aller Welt werden erwartet, allein fast einhundert aus Deutschland. Kaum ein Anlass bringt die internationale TV-Elite so zusammen wie die May Screenings, offiziell LA Screenings, in Los Angeles. Mit dabei sind die echten Hochkaräter, wie ein Blick auf die deutschen Teilnehmer zeigt, die größtenteils schon am Wochenende eingetroffen sind und ihre Hotels in Beverly Hills oder West Hollywood bezogen haben. Anke Schäferkordt, Andreas Bartl, Gerhard Zeiler, Thomas Ebeling, Herbert Kloiber, Thomas Bellut, Holger Andersen, Frank Hoffmann, Jürgen Hörner, Claude Schmit, Hannes Heyelmann, Norbert Sauer, Rainer Wemcken, Jochen Starke, Oliver Berben, Karola Bayr, Axel Kühn, Markus Brunnemann, Marcus Ammon oder Katja Hofem-Best sind nur einige der Namen.

Die Liste ist lang - die Erwartungen an die Screenings noch größer. Den Zauber der LA Screenings konnte selbst das Internet nicht brechen. Wenn weiterhin Fernsehmacher aus aller Welt im Mai nach Los Angeles reisen, dann  nicht nur, weil es sicher unangenehmere Dienstreisen gibt. Nein, die Pilot-Folgen der neuen US-Serien werden von den Studios vorher tatsächlich gut unter Verschluss gehalten. Trailer gab es vorher. Mehr aber nicht. So bleiben die Screenings in Los Angeles ein bisschen wie Weihnachten: Man weiß noch nicht, was man bekommt. Nach Jahren der Durststrecke ohne erkennbare Trends und wirklich große neue Hits in der US-Serien-Landschaft soll 2011 die Wende bringen. Immerhin fällt die Bescherung in diesem Jahr schon einmal quantitativ gesehen reichlicher aus als in den vergangenen Jahren.

Die Studios haben bereits vorgewarnt, dass die Screenings noch einmal länger dauern als geplant. Sie haben den Einkäufern aus aller Welt viel zu zeigen. Gut, dass die meisten Sender gleich mit einer kleinen Delegation angereist sind. Alleine lässt sich der Fernsehmarathon kaum bewältigen. Zeitlich wie logistisch. Man müsste an mehreren Orten gleichzeitig sein, was in Los Angeles zur Rush Hour nochmal schwieriger ist als ohnehin schon. Keinerlei Probleme haben sollte die ARD. Denn während das ZDF mit sieben Kollegen anreist, umfasst die Delegation der ARD-Tochter Degeto gleich 24 Teilnehmer. Besonders fragwürdig wird diese Verwendung von Gebührengeldern, wenn man bedenkt, wie wenig US-Serienware sich im Programm des Ersten wiederfindet.