Im vergangenen konstatierten wir noch, dass RTL beim Anteil der Erstausstrahlungen am Programm zu den beiden öffentlich-rechtlichen Sendern aufschließen konnte, im Juni hat man dann auch in Köln endgültig in den Sommermodus geschaltet. Weil an den beiden Serien-Abenden Dienstag und Donnerstag ebenso wie Samstags überwiegend Wiederholungen zu sehen sind, ging der Frische-Anteil in der Primetime (wir betrachten hier jeweils die Zeit zwischen 20:15 Uhr und Mitternacht) auf 58 Prozent zurück.
RTL lag damit nur noch knapp vor ProSieben, das den Anteil an Erstausstrahlungen im Vergleich zum Vormonat sogar wieder leicht steigerte. Klarer Frische-Meister war aber wieder Das Erste mit einem Anteil an Erstausstrahlungen von über 80 Prozent. Anders als beim ZDF, das seinen Wiederholungsanteil deutlich hochgefahren hat, hat sich die ARD noch nicht großflächig in eine Sommerpause verabschiedet.
Beim Vergleich mit dem Vorjahr finden sich bei den Privatsendern diesmal hohe Zuwächse, die sich aber einfach erklären lassen: Im Juni 2012 lief die Fußball-EM, gegen die die Konkurrenz verständlicherweise nur mehr oder weniger ein Notprogramm sendete.
DWDL.de-Frische-Index vom Mai 2013
FIX-Punkte Juni 2013 |
Vergleich zum Vormonat |
Vergleich zum Juni 2012 |
|
Das Erste |
82 von 100 |
+3 | +3 |
ZDF |
65 von 100 |
-13 |
+1 |
RTL | 58 von 100 |
-20 | +11 |
ProSieben |
56 von 100 |
+7 | +27 |
Vox |
46 von 100 |
+1 | +22 |
Sat.1 |
38 von 100 | +/-0 | +25 |
kabel eins |
34 von 100 |
+7 | +20 |
RTL II |
25 von 100 |
-24 | +10 |
Zum Schluss wie immer ein paar Anmerkungen zu den Daten: Über die Qualität des Programms sagt der Anteil der Erstausstrahlungen natürlich nicht unbedingt etwas aus, doch es ist trotzdem eines von mehreren Indizien, mit welchem Aufwand ein Programm derzeit betrieben wird. Zu beachten ist zudem: Der Frische-Index gibt einen Trend an, bildet die Situation aber nicht ganz genau ab. So gibt es beispielsweise einen systembedingten "Nachteil" für Das Erste und das ZDF: Aufgrund der Werbefreiheit müssen sie mehr eigenes Programm produzieren, um die Zeit zu füllen, während die Privatsender einen gar nicht so geringen Teil des Abends mit Werbeblöcken füllen. Eine Stunde Erstausstrahlung ohne Werbung im Ersten haben wir aber genauso gewertet wie eine Stunde Erstausstrahlung bei den Privaten mit Werbung. Dazu kommt, dass einige Privatsender tendenziell etwas weniger Werbung zeigen als andere - so etwa Vox, das Serien anders als beispielsweise RTL nicht immer bis zu einer festen Anfangszeit um "viertel nach" streckt.