Nachdem im September nahezu alle Sender den Anteil an "frischem" Programm (also Erstausstrahlungen oder Free-TV-Premieren) in der Primetime deutlich hochgefahren hatte, wurde im Oktober schon wieder mehr oder weniger stark der Rückwärtsgang eingelegt. Besonders bei ProSiebenSat.1 gab es einen deutlich höheren Wiederholungsanteil als zuletzt.
Bei Sat.1 macht sich hier im Vergleich zum September natürlich das Fehlen von "Promi Big Brother" bemerkbar. Doch daneben schlägt sich hier einfach auch die Tatsache nieder, dass sowohl ProSieben als auch Sat.1 schon im Oktober die neuen Folgen etlicher Serien ausgegangen sind. "Navy CIS" ist ebenso schon wieder im Wiederholungsmodus angekommen wie "Criminal Minds" oder "The Mentalist", "2 Broke Girls" ebenso wie "Die Simpsons" und "The Big Bang Theory" - dabei nimmt die TV-Nutzung doch eigentlich jetzt mit dem Sinken der Temperaturen und dem frühen Einsetzen der Dunkelheit erst so richtig Fahrt auf.
Allerdings ist diese Situation auch nicht ganz neu: Im vergangenen Jahr war der Frische-Anteil sogar noch etwas niedriger. Den Wiederholungsanteil noch erhöht haben hingegen im Vergleich zum Vorjahr die kleineren Sender Vox, RTL II und kabel eins. Am "frischesten" war das Programm auch im September wieder im ZDF und im Ersten, die sich Rang 1 teilen. RTL rangiert mit deutlichem Vorsprung an der Spitze der Privatsender.
DWDL.de-Frische-Index vom September 2013
FIX-Punkte Oktober 2013 |
Vergleich zum Vormonat |
Vergleich zum Oktober 2012 |
|
ZDF |
86 von 100 |
+4 | -5 |
Das Erste |
86 von 100 |
-4 |
-3 |
RTL |
78 von 100 |
-3 | +1 |
Sat.1 |
63 von 100 |
-15 | +2 |
ProSieben |
59 von 100 |
-11 | +6 |
Vox |
42 von 100 | -5 | -15 |
RTL II |
40 von 100 |
-9 | -13 |
kabel eins |
23 von 100 |
-4 | -11 |
Zum Schluss wie immer ein paar Anmerkungen zu den Daten: Über die Qualität des Programms sagt der Anteil der Erstausstrahlungen natürlich nicht unbedingt etwas aus, doch es ist trotzdem eines von mehreren Indizien, mit welchem Aufwand ein Programm derzeit betrieben wird. Zu beachten ist zudem: Der Frische-Index gibt einen Trend an, bildet die Situation aber nicht ganz genau ab. So gibt es beispielsweise einen systembedingten "Nachteil" für Das Erste und das ZDF: Aufgrund der Werbefreiheit müssen sie mehr eigenes Programm produzieren, um die Zeit zu füllen, während die Privatsender einen gar nicht so geringen Teil des Abends mit Werbeblöcken füllen. Eine Stunde Erstausstrahlung ohne Werbung im Ersten haben wir aber genauso gewertet wie eine Stunde Erstausstrahlung bei den Privaten mit Werbung. Dazu kommt, dass einige Privatsender tendenziell etwas weniger Werbung zeigen als andere - so etwa Vox, das Serien anders als beispielsweise RTL nicht immer bis zu einer festen Anfangszeit um "viertel nach" streckt.