Der Juli hielt auch für Nicht-Fußball-Fans wieder etwas mehr frisches Programm parat als der Juni, der doch stark von der EM-Zurückhaltung geprägt war. Das spiegelt sich auch in unserem Frische-Index wider, für den wir einmal im Monat den Anteil an Erstausstrahlungen und Free-TV-Premieren am Programm der großen acht Sender zwischen 20:15 Uhr und Mitternacht erheben. Er zeigt einen leichten Rückgang im Vergleich zum Vormonat bei den EM-Sendern ZDF und Das Erste, der Kurzzeit-EM-Sender Sat.1 hielt sich stabil, während alle anderen großen Sender ihren "Frische-Anteil" hochfuhren.

Auffällig ist dabei, dass der diesjährige Sommerschlaf zumindest im Juli bei ProSiebenSat.1 am tiefsten war: Sat.1 und ProSieben liegen mit rund 70 Prozent Wiederholungsanteil auf den Plätzen 6 und 7, ganz hinten rangiert wieder kabel eins mit mehr als drei Viertel Wiederholungen in der Primetime. RTL war wie fast immer der Privatsender mit dem höchsten Frische-Anteil, dahinter folgt diesmal RTL II noch vor Vox.

DWDL.de-Frische-Index - Juli 2016

  FIX-Punkte
Juli 2016
Vergleich
zum Vormonat
Vergleich
zum Juni 2015
ZDF
65 von 100
-2
+13
Das Erste
64 von 100
-3 +1
RTL
53 von 100
+12 -3
RTL II
39 von 100
+18
+3
Vox
36 von 100
+6
-11
Sat.1
32 von 100 +/-0
+1
ProSieben
30 von 100
+10
-16
kabel eins
22 von 100
+9 -13

Zum Schluss wie immer ein paar Anmerkungen zu den Daten: Über die Qualität des Programms sagt der Anteil der Erstausstrahlungen natürlich nicht unbedingt etwas aus, doch es ist trotzdem eines von mehreren Indizien, mit welchem Aufwand ein Programm derzeit betrieben wird. Zu beachten ist zudem: Der Frische-Index gibt einen Trend an, bildet die Situation aber nicht ganz genau ab. So gibt es beispielsweise einen systembedingten "Nachteil" für Das Erste und das ZDF: Aufgrund der Werbefreiheit müssen sie mehr eigenes Programm produzieren, um die Zeit zu füllen, während die Privatsender einen gar nicht so geringen Teil des Abends mit Werbeblöcken füllen. Eine Stunde Erstausstrahlung ohne Werbung im Ersten haben wir aber genauso gewertet wie eine Stunde Erstausstrahlung bei den Privaten mit Werbung. Dazu kommt, dass einige Privatsender tendenziell etwas weniger Werbung zeigen als andere - so etwa Vox, das Serien anders als beispielsweise RTL nicht immer bis zu einer festen Anfangszeit um "viertel nach" streckt.