
Aber eine Serie gab es dann doch, die man als den Hit der diesjährigen LA Screenings bezeichnen darf: "Prodigal Son" von Warner Bros. erzählt die Ermittlungen eines jungen Profilers (gespielt von Tom Payne) bei potentiellen Serienmördern. Ein Thema, mit dem er sich gut auskennt: Sein eigener Vater (im Wortsinn irre gut gespielt von Michael Sheen) ist legendärer Serienmörder. Exzellentes Casting und eine endlich mal wieder überzeugendes Mischung aus dem Fall der Woche und dem inzwischen obligatorischen aber oft halbherzigen horizontalen Überbau, machen die Serie bei den von DWDL.de befragten deutschen Besucherinnen und Besucher zur meist genannten und positiv aufgefallenen Produktion. Bei ProSiebenSat.1 freut man sich: Die Serie ist Teil eines laufenden Output-Deals.
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In für deutsche Fernsehsender kniffligen Zeiten, in denen selbst gefeierte US-Serien im deutschen Free-TV zuletzt nur auf schwache Resonanz stießen, reicht das diesjährige Serien-Aufgebot der Hollywood-Studios nicht, um Euphorie auszulösen. Oder wie es RTL-Chefeinkäufer Henning Tewes sagt: "Es ist schon ernüchternd und wir stehen kaum vor einem Comeback der US-Serien im deutschen Free-TV. Eine Ausnahme könnte das Remake von 'Four Weddings and a Funeral' werden – eine Serie, die nur auf 10 Stunden angelegt ist, aber vielversprechend daherkam." Sie ist Teil eines der wenigen Hollywood-Deals, die die Kölner noch pflegen, was die Hoffnungen sicherlich auch nicht unerheblich befeuert.

Für ZDF-Kollegin Simone Emmelius, ohne Budget für Einkäufe von Lizenzserien, bleiben die Screenings das was sie auch bisher schon waren: Ein wertvoller Abgleich mit dem fiktionalen Angebot des amerikanischen Markts. Recherche also. Etwas ernüchternder angesichts der bekannten, eigenen SVoD-Ambitionen bei Disney und Warnermedia ist Sky-Programmchefin Elke Walthelm: "Was sich darüber hinaus weiter bei CBS und Paramount tut und wie sich die verbleibenden unabhängigen Studios MGM, Sony, etc. aufstellen, bleibt abzuwarten. Ich denke schon, dass die Bedeutung der L.A. Screenings abnehmen wird, so wie die Bedeutung der MIP sinkt. Ich bin aber davon überzeugt, dass es neue Wege geben wird, wie sich Partnerschaften finden und weiterentwickeln."