Foto: DWDLZum dritten Mal veranstaltete  SevenOne Media am Donnerstag den "Deutschen Premierentag". Nach einem Gastspiel in Essen im vergangenen Jahr zog man wieder zurück nach Düsseldorf. Ort des Geschehens diesmal: Die klimatisierte Tonhalle am Rheinufer. Angesichts der Temperaturen draussen, ließ die Kühle im Saal so manches Chaos bei Ticketing und Einlass vergessen.

Mit 15 Minuten Verspätung begann ein Screening-Marathon, wie man ihn noch nicht gesehen hat. Inhaltlich wenig Neues, aber viel zu lachen. Wenn auch Akrobatikeinlagen, ein wirklich peinlicher Falco-Doppelgänger (der verzweifelt versuchte, Stimmung zu entfachen) und manch langatmige Präsentation an den Nerven zerrten. Durch das Screening führten nach einer Begrüßung durch SevenOne Media-Geschäftsführer Peter Christmann und ProSiebenSat.1-Vorstandsvorsitzendem Guillaume de Posch Ingolf Lück, Bastian Pastewka, Oliver Kalkofe und Christoph Maria Herbst.
Für je einen Sender sprechend, begann Ingolf Lück als erster Comedian mit kabel eins. Programmlich gab es hier nichts, was nicht schon bekannt war. kabel eins präsentierte erst am Montag in München der Presse das neue Programm (DWDL berichtete). So geriet das Screening des kleinsten Vollprogramms der Sendergruppe auch direkt zum Schwachpunkt des Abends. Auf das Falco-Double und die leider nie wirklich witzige Moderation von Ingolf Lück hätte man gerne verzichtet.

Wie man es besser machen kann, zeigte danach Bastian Pastewka. Stellvertretend für Sat.1 ließ er sich zu der Frage aus, wie "Verliebt in Berlin" bei den anderen Sendern der Gruppe ausgesehen hätte. Nach Verabschiedung von Alexandra Neldel, Vorstellung von Tim Sander und Schawinskis Vorstellung der anderen neuen Formate, sang Ronan Keating. Das gab Gelegenheit um festzustellen: Nur von Adaption der italienischen Krimiserie "RIS", einem laut Roger Schawinski "CSI" und "Navy CIS" ähnlichen Format, wusste man vorher noch nichts. Der Rest ist DWDL-Lesern seit Ende Juni bekannt.

Nach einer Pause startete Oliver Kalkofe mit einem grandiosen StandUp in die Präsentation von N24, die dann Geschäftsführer Thorsten Rossmann und der schrägste Neuzugang des Senders, Börsencoach Markus Frick, übernahmen. Frick moderiert demnächst die wöchentliche Sendung "Make Money". Nach angenehm kurzem N24-Screening kam dann ProSieben - und mit ProSieben Christoph Maria Herbst. Wie zuvor Kalkofe, lief auch Herbst zur Höchstform auf. Selten hat das Fernsehen so über sich selbst lachen können.

Stefan Raab stellte dann seine neue Show "Schlag den Raab" vor - die zweite und letzte Überraschung des Abends. Mit einem völlig überdrehten Gast aus dem Publikum trat er zum Wettkampf an - und verlor knapp. Katarina Witt wurde dann mit Pauken und Trompeten und eigener Showtreppe auf die Bühne geholt. Was hatte sie zu sagen? Nicht viel. Sie freue sich auf die Sendung, war die Kernaussage. Solche Auftritte wie später auch von Ayman Abdallah waren es, die das Screening unnötig in die Länge zogen.

Dennoch: Für Lacher wurde gesorgt und für Erfrischung - wenn schon nicht vor dem Screening, dann immerhin in der Pause. Und wer genügend Sitzfleisch hatte, erlebte eine bunte Show, die sicher zu unterhalten verstand. Vielleicht liegt es in der Natur einer Show, nicht zwingend informativ sein zu müssen. Allerdings sollten ProSiebenSat.1 und SevenOne Media überlegen, ob man sich so nicht selbst ein Stück weit um die Bedeutung von "The Big Picture" als "Premierentag" bringt.