Nachdem die Screenforce Days in den vergangenen Jahren vorwiegend als Digital-Event daherkamen, geht es in diesem Jahr quasi back to the roots. Streng genommen sind es aber gar keine Screenforce Days mehr, sondern nur noch ein Screenforce Day: Sechs Vermarkter und Sendergruppen werden an diesem Donnerstag in Düsseldorf ihr Programm für die kommende TV-Saison auf dem neuen Screenforce Festival vorstellen. Talks und Keynotes werden ausgelagert und finden ihren Platz bei der DMEXCO im September (DWDL.de berichtete). 

Der Fokus auf einen Tag dürfte dafür sorgen, dass die Screenings deutlich kompakter daherkommen als in der Vergangenheit. Alleine bis zur Mittagspause sollen am Donnerstag sowohl ProSiebenSat.1 als auch Visoon und RTLzwei ihre Programme vorgestellt haben. Am Nachmittag folgen dann noch RTL Deutschland, Disney und WarnerBros. Discovery. Am Abend gibt’s noch die Gelegenheit fürs Networking, eine Party schließt das Screenforce Festival ab. Wer schon einmal dabei war, weiß: Das ist ein dicht gedrängtes Programm. 

Malte Hildebrandt © Screenforce Malte Hildebrandt
"Auch in der Vergangenheit war der zweite Tag nie so gut besucht wie der erste. Das kennt man auch von Messen und vielen anderen Veranstaltungen. Wir wissen, dass es für Werbetreibende und Agenturen keine Selbstverständlichkeit mehr ist, zwei komplette Tage out-of-office zu sein", sagt Screenforce-Geschäftsführer Malte Hildebrandt gegenüber DWDL.de und verspricht einen "kompakten, informativen und unterhaltsameren Tag mit viel Zeit zum Networken". Mit EndemolShine Germany ist auch eine Produktionsfirma bei der Durchführung involviert, die Experten dort sollen auch darauf achten, dass der enge Zeitplan eingehalten wird. 

Die Screenforce Days 2024

  • Obwohl die Screenings in diesem Jahr nur noch an einem Tag stattfinden, sprechen die Veranstalter weiter von den "Screenforce Days" . Teil zwei findet im September bei der DMEXCO in Köln statt. Dort ist die Gattungsinitiative Screenforce erstmals als Partner mit dabei und auf der Future TV Stage mit eigenem Programm- und Lounge-Bereich vertreten. In Keynotes, Talks und Best Cases-Präsentationen zu Themen wie ATV, CTV, Werbewirkung sowie Nachhaltigkeit will man das komplette Spektrum aufgreifen, das die Zukunft von Bewegtbild prägt.

"Die Zeit war reif für ein Präsenz-Event", antwortet Hildebrandt auf die Frage, warum man sich in diesem Jahr endlich wieder für eine Vor-Ort-Veranstaltung entschieden hat. "Die letzten Jahre waren geprägt von Corona und deren Nachwirkungen, die ja auch Reiserestriktionen inkludierten. Inzwischen ist im Event-Bereich wieder eine gewisse Normalität eingetreten. Dem werden wir gerecht. Uns ist bewusst, wie wichtig der persönliche Austausch in unserer Branche ist." Grundsätzlich habe man in diesem Jahr "alles anders und neu machen wollen". Damit einher geht dann auch direkt ein neuer Ort: Statt in Köln findet das Screenforce Festival in Düsseldorf statt - und das nicht in einem großen TV-Studio, sondern in einem Event-Zelt auf einem Schützenplatz. 

Die rein digitalen Veranstaltungen der vergangenen Jahre haben aber ja auch deshalb stattgefunden, weil viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer das so wollten. "Allerdings – das war uns auch immer bewusst – lassen sich Emotionen bei den rein digitalen Screenforce Days natürlich nicht so rüberzubringen wie bei einem Live-Event", sagt der Screenforce-Chef. Zur Wahrheit gehört aber auch: Der Gattungsinitiative Screenforce sind im vergangenen Jahr die Grenzen der digitalen Events aufgezeigt worden. In die Screenings und Talks platzten Personalmeldungen aus den Häusern, die nicht den Eindruck machten, als würde man die Branchen-Veranstaltung sonderlich schätzen (DWDL.de berichtete). 

Werbemarkt: Screenforce-Chef optimistisch

Die Situation in diesem Jahr ist darüber hinaus eine gänzlich andere als noch 2023: Während die Branche vor einem Jahr in einer großen Werbekrise steckte und die Einnahmen bei allen Vermarktern zurückgingen, hat sich die Situation in den ersten Monaten dieses Jahres spürbar aufgehellt. "Es gibt tatsächlich einige Entwicklungen, die Hoffnung machen", sagt Malte Hildebrandt und verweist einerseits auf den Rückgang der Inflation und gleichzeitig hohe Tarifabschlüsse. "Aus der Kombination von beidem steigt das verfügbare Haushaltsnetto-Einkommen, was eine wichtige Voraussetzung dafür ist, dass der Werbemarkt wieder anspringt." Optimistisch ist der Screenforce-Chef auch im Hinblick auf einige Unternehmen, die erstmals im Fernsehen werben oder gerade wieder in die Fernsehwerbung zurückkehren. 

Bleibt abzuwarten, ob die Bedeutung der Screenforce Days bzw. des Screenforce Festivals für die Branche ähnlich ansteigen wird wie die Werbeeinnahmen in den vergangenen Monaten. Mit ARD Media, Sky Media und Sport1 sind drei Screenforce-Vermarkter nicht mit eigenen Präsentationen vertreten, das ZDF Werbefernsehen fehlt traditionell.

Dazu kommt auch noch, dass einige Sender und Plattformen schon in den vergangenen Tagen zahlreiche Programm-Highlights kommuniziert haben. Joyn legt etwa "Das Duell um die Geld" und "Comedystreet" neu auf, ProSieben macht "TV Total"-Eventshows, hat zwei Comedy-Formate verlängert und plant eine neue Show mit Katrin Bauerfeind. Sat.1 hat bereits eine neue Vorabendserie angekündigt und RTL+ eine Adaption von "The Real Housewives". Was da noch an neuen Ankündigungen übrig bleibt, wird sich im Verlauf des Donnerstags zeigen. 

Der Festival-Tag im Überblick

Donnerstag, 13. Juni
10:30 Uhr Opener und Begrüßung
10:40 Uhr Screenings
                         Seven.One Entertainment Group
                         Visoon
                         RTLzwei / El Cartel
13:00 Uhr Networking, Lunch
14:35 Uhr Screenings
                         RTL Deutschland / Ad Alliance
                         Disney Advertising
                         Warner Bros. Discovery
16:35 Uhr Finale
16:45 Uhr Networking, Party
23:00 Uhr Ende