Seit rund acht Wochen ist das neue iPhone 17 (Pro, Air etc.) nun schon erhältlich. Am 9. September wurde das neue Gerät vorgestellt, wenige Tage später waren Vorbestellungen möglich und die offizielle Veröffentlichung erfolgte am 19. September. Wie immer gibt es eine große Debatte darüber, ob das neue Modell so viele Updates erhalten hat, um den hohen Preis zu rechtfertigen. Ungeachtet dessen hat Apple zuletzt einige Anstrengungen unternommen, um den Absatz des neue Smartphones zu pushen. 

Dabei setzte man auch auf TV-Werbung, im Rahmen von Kombi-Spots wurde das neue iPhone mit seinen Funktionen beworben. Dahinter stand aber immer auch ein Mobilfunkanbieter, der seine Botschaft mitsenden durfte, also etwa die Telekom, Vodafone, O2 oder auch 1&1. Die ersten Werbespots liefen bereits am 10. September, also nur einen Tag nach der Vorstellung der neuen Geräte. 

Und auch sonst ist die TV-Werbekampagne von Apple zum neuen iPhone-Modell sehr strikt durchgetaktet gewesen: Rund vier Wochen lang lieferte man ein Werbe-Dauerfeuer, danach erfolgten nur noch vereinzelt Buchungen. In Summe sind zwischen dem 10. September und 10. November 2.826 iPhone-Spots in den Werbeblöcken der deutschen TV-Sender zu sehen gewesen. Das entsprach einem Brutto-Werbevolumen in Höhe von rund 32,7 Millionen Euro. Das hat eine eine DWDL.de-Auswertung der Daten von All Eyes on Screens ergeben. 

Wie wichtig die Kampagne für das neue iPhone für Apple war, sieht man, wenn man sich die gesamten TV-Werbeaktivitäten des Konzerns ansieht. Zwischen dem 1. Januar und dem 10. November waren 6.437 Apple-Spots in den Werbeblöcken der Sender zu sehen. Die Zeit zwischen Mitte September und Mitte Oktober war mit Abstand die werbeintensivste für Apple, teilweise waren mehr als 150 Spots pro Tag zu sehen. 

Wenn man sich ansieht, wo Apple die meisten iPhone-17-Spots geschaltet hat, gibt’s durchaus eine Überraschung: Mit fast 11 Prozent aller Spots entfielen die meisten Schaltungen auf Sport1 - also einen vergleichsweise kleinen Sender, der in den zurückliegenden Monaten mit einigen Herausforderungen zu kämpfen hatte, weil die neuen türkischen Miteigentümer das Programm auf den Kopf gestellt haben. 

Das meiste Apple-Budget landete bei RTL und ProSieben

Direkt hinter Sport1 kommen mit ProSieben und RTL aber schon zwei Sender, die wesentlich größter sind. Auch hier war das neue iPhone also sehr präsent. Diese beiden Sender sind es dann auch, auf die das meiste Apple-Budget entfiel. Zusammengerechnet hat der US-Konzern fast die Hälfte der 31,5 Millionen Euro, die man brutto für die iPhone-Spots ausgegeben hat, bei RTL und ProSieben gelassen. Auf Sport1 entfielen nur 1,56 Prozent der Spendings, damit lag der Sender noch hinter Konkurrenten wie etwa DMAX und Nitro. 

Apple hat also versucht, die Werbung für das neue iPhone breit zu streuen. So wurden nicht nur die großen Sender von Ad Alliance und Seven.One Media belegt, sondern auch Spartensender wie Sport1 und DMAX auf der einen, aber auch Sky, Nick, Tele5 und Welt auf der anderen Seite. Selbst im Ersten und im ZDF liefen einige wenige iPhone-Spots, das waren aber zahlenmäßig nur sehr wenige. 

Einen Schwerpunkt in seiner iPhone-Kampagne hat Apple zudem auf die Primetime gelegt: Rund ein Drittel aller Spots waren zwischen 20 und 23 Uhr zu sehen, weitere fast 24 Prozent zwischen 17 und 20 Uhr. Die restlichen Spots verteilen sich recht gleichmäßig über den Tag hinweg. Auch in der Nacht und am frühen Morgen war das iPhone präsent. 

Google nimmt Apple mit Vanilleeis aufs Korn

Ob sich die Kampagne lohnen und in Verkaufszahlen niederschlagen wird, muss sich erst noch zeigen. Die Konkurrenz hat den Hype rund ums neue iPhone jedenfalls auch schon aufgegriffen - am kreativsten ist dabei Dauerrivale Google gewesen. Dort hat man in einem eigenen Werbespot die weiter oben angesprochene Diskussion rund um die (mittlerweile fehlende?) Innovationsfreude bei Apple aufgriffen. In einem Spot für das Google Pixel 10 nimmt man Apple aufs Korn, indem man Menschen auf Vanilleeis starren lässt. 

Das Eis symbolisiert das iPhone, das viele Menschen aus Gewohnheit offenbar gar nicht mehr hinterfragen - so zumindest die Botschaft, die Google senden will. Auf einem Plakat in dem Spot wird dabei aus dem Schriftzug "Vanilla Pro" in schöner Apple-Manier das "All New Vanilla Pro" - das Eis ändert sich dabei aber nicht. Irgendwie ist es aber ja auch ein Ritterschlag für Apple, wenn sich die Konkurrenz so etwas einfallen lässt, um die Geräte von einem der wertvollsten Konzerne der Welt schlecht zu machen.