Die gattungsübergreifende Studie Media Server steht in Österreich vor einer ungewissen Zukunft. Ende des vergangenen Jahres hatte sich bereits die Österreichische Webanalyse (ÖWA) aus dem gemeinsamen Projekt verabschiedet, nun hat auch die Media-Analyse (MA), die im Verein Media-Server die Print-Branche vertrat, ihren Austritt zu Ende Mai angekündigt. Eigentlich war der Verein Media Server angetreten, um über alle Gattungen hinweg die Nutzung zu erheben und damit die Effizienz von Werbekampagnen zu erhöhen. Doch offensichtlich konnten sich die Beteiligten Vertreter der verschiedenen Medien nicht auf eine gemeinsame Vorgehensweise einigen. Nach dem Austritt von ÖWA und MA verbleiben im Verein Media Server nun nur noch die Fernsehvertreter (AGTT), Radiovertreter (Radiotest), die Außenwerber (R+C) und die Mediabranche (IGMA).

Laut Helmut Hanusch, Präsident der Media-Analyse, sei der Media Server zu teuer gewesen, außerdem habe die Studie nicht die Vielfalt der Titel abgedeckt. Von den anderen Mitgliedern des Vereins kommt jedoch Kritik: "Vermutlich wollten die Printvertreter auch nicht etwas finanzieren, was Teilen des Vereins Media Analyse vom Ergebnis her nicht entsprochen hat", sagte etwa Walter Zinggl, AGTT-Chef, gegenüber dem österreichischen "Horizont". RMS-Geschäftsführer Joachim Feher sagte: "Ich finde es extrem bedauerlich, dass nach all den Jahren und dem Herzblut, das alle Beteiligten in das Projekt gesteckt haben, und auch der Geduld, die alle aufgewendet haben, damit die Printvertreter ihre Vorstellungen über die Zukunft einer gemeinsamen Gattungsstudie auf den Tisch legen können, heute stattdessen der Ausstieg verkündet wurde." Die Zukunft der Studie ist damit fraglich, macht sie doch ohne die Bereiche Online und Print nur bedingt Sinn. "Wenn Print aussteigt und die ÖWA draußen bleibt, ist der Sinn des Media Server an sich zu hinterfragen", sagt deshalb auch IGMA-Präsident Peter Lammerhuber.


Omnicom Media Group© Omnicom
Die Omnicom-Gruppe übernimmt die bislang unabhängige Brain Group, dessen Kern die 2004 gegründete Mediaagentur Brainagency ist. Brain soll in der Omnicom-Tochter OMD München aufgehen, lediglich das Beratungsunternehmen Brain Consulting soll auch in Zukunft als eigene Einheit am Markt bestehen bleiben. Brain-Mitgründer Markus Stautner geht in die Geschäftsführung von OMD München, wo er die Geschäfte an der Seite von Christjan Esch leiten wird. Für die Brain-Gruppe arbeiteten in München, Berlin, Hamburg und Wolfsburg rund 45 Mitarbeiter. Zu den Kunden gehören unter anderem VW und Henkel.

Kinder vor Fernseher© sör alex / photocase.com
Immer mehr Unternehmen investieren in Werbung im Bereich Connected TV, das geht aus einer Studie Strategieberatungsunternehmen MTM hervor, die das auf Programmatic-Video-Advertising spezialisierte Unternehmen SpotX in Auftrag gegeben hat. Demnach soll die über das Internet auf TV-Geräten (Smart-TVs, Spielekonsolen, Fire TV Stick, Chromecast, Apple TV usw.) bereitgestellte Videowerbung von 225 Millionen Euro in 2016 auf 825 Millionen Euro in 2020 anwachsen. In Großbritannien wird es demnach den meisten Umsatz geben, Italien wächst innerhalb Europas am schnellsten. In Deutschland soll es von 50 Millionen auf 125 Millionen Euro Umsatz nach oben gehen. Die kumulierte jährliche Wachstumsrate würde damit 24 Prozent betragen. Oliver Vesper, Geschäftsführer DACH bei SpotX, sagt: "Die Zahlen belegen, was auch wir im täglichen Geschäft erleben. Connected TV in Deutschland ist auf Wachstumskurs. Die Prognose zeigt, der deutsche Markt wird spätestens 2020 den drittgrößten europäischen Markt im Bereich Connected TV darstellen. Dies wirkt sich bereits jetzt auf das Geschäft aus. Sowohl auf Supply- als auch auf Demand-Seite ist das Interesse für dieses Segment wieder spürbar gewachsen. Besonders die Seite der Werbetreibenden ist an Connected TV Inventar sehr interessiert. Hochwertige Kennziffern wie eine Viewability-Rate von 100 Prozent überzeugen."

Zee One© Zee One
Der Bollywood-Sender Zee.One arbeitet in Sachen Addressable TV künftig mit der RTL-Group-Tochter smartclip zusammen und nutzt dessen Plattform ATVx als technische Basis für die Vermarktung der eigenen Inhalte. Dafür sind AsiaTV, der Betreiber des Senders, und smartclip nun eine Zusammenarbeit eingegangen. Durch die neuen Addressable-Werbeformate will Zee.One besonders Frauen im Alter zwischen 20 und 59 Jahren künftig gezielter ansprechen. "Addressable TV ist ein überaus spannendes Thema für uns, das unsere klassische TV-Vermarktung in den nächsten Jahren perfekt ergänzen wird. Dank digitaler Ausspielungslogiken können wir unseren Zuschauern noch gezielter für sie relevante Werbung präsentieren. smartclip ist dafür der ideale Partner und überzeugt vor allem durch das Gesamtpaket aus Vermarktungskompetenz, innovativer und führender Technologie und individuellem Service", sagt Friederike Behrends, CEO der Asia TV GmbH.

Bei Bahlsen (Pick Up, Leibnitz) könnte es in Zukunft zu Veränderungen kommen. Wie die Kollegen von "new business" berichten, soll der Konzern mit Sitz in Hannover seine Agenturen überprüfen. Bislang arbeitet Bahlsen je nach Marke mit unterschiedlichen Partnern zusammen. Auf Anfrage erklärte das Unternehmen, man wolle derzeit keine Aussagen zur Situation abgeben.

Personalien

Matthias Brüll© Wavemaker
Nach nur acht Wochen an der Spitze der zu Jahresbeginn neu gegründeten Mediaagentur Wavemaker muss Deutschlandchef Sebastian Hupf seinen Platz schon wieder räumen. Das aus den Group-M-Agenturen MEC und Maxus entstandene Network wird künftig von Matthias Brüll (Foto) geleitet, der war früher schon MEC-Geschäftsführer. Brüll soll auch die Geschäfts in Österreich und der Schweiz leiten. Er bleibt außerdem globaler Produktchef, bis ein Nachfolger gefunden ist. Warum Hupf nach nur acht Wochen im Amt schon abgelöst wird, ist unklar. Laut einer Sprecherin handelt es sich dabei um eine internationale Managemententscheidung. Hupf soll auch weiterhin innerhalb der GroupM arbeiten.

Gitta Blatt ist Executive Vice President HR & Organisation bei Sky Deutschland© Sky Deutschland
Dentsu Aegis Network verstärkt ihre Geschäftsführung und beruft Gitta Blatt in eben diese. Blatt wird ab dem 1. April als Human Resources Director zum Team hinzustoßen und künftig die Personalagenden des Unternehmens verantworten und sich gemeinsam mit CEO Ulrike Handel um andere strategische und operative Themen kümmern. Blatt kommt vom Bezahlsender Sky, wo sie bis zum vergangenen Oktober als Executive Vice President HR und Organisation arbeitete.