Sportschau© ARD
Die "Sportschau" ist nicht nur ein Garant für hohe Quoten, sondern auch für hohe Werbeeinnahmen. Durch die Platzierung im Vorabend kann die ARD-Werbung Sales & Services hier viele Flächen vermarkten. In den vergangenen Jahren sind die Werbeeinnahmen aber kontinuierlich gesunken - das geht aus Zahlen des Media-Beratungsunternehmens Ebiquity hervor, die nun von "Welt" veröffentlicht wurden. Demnach kam die "Sportschau" in der abgelaufenen Saison auf Brutto-Werbeeinnahmen in Höhe von 43,7 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor waren es noch 48,6 Millionen Euro, 2016 sogar 52,2 Millionen. Laut Ebiquity sei die Reichweite in der wichtigen Zielgruppe der 20- bis 49-jährigen Männer zuletzt um acht Prozent gesunken, ein Jahr davor betrug das Minus fünf Prozent. "Das macht binnen zwei Jahren einen Reichweitenverlust von 13 Prozent in dieser so wichtigen Zielgruppe. Das sind für Werbetreibende fast schon dramatische Zahlen", so Hellmut Fischer, Deutschland-Chef von Ebiquity. Gleichzeitig würden die Kosten für die Werbungtreibende sogar steigen.

Uwe Esser© AS&S
Die "Sportschau" kam in der vergangenen Saison im Schnitt auf knapp fünf Millionen Zuschauer. ARD-Werbung-Chef Uwe Esser bezeichnete den Samstagvorabend zuletzt im DWDL.de-Interview als "anspruchsvollen Markt". Auf den "Welt"-Bericht und die Brutto-Werbeeinnahmen der "Sportschau" angesprochen, sagt Esser nun gegenüber DWDL.de: "Dass im Vermarktungsalltag der Bundesliga die Bäume in den zurückliegenden Jahren nicht ununterbrochen in den Himmel wachsen, ist wenig überraschend – bei einem breiteren Rechteinhaber-Tableau verteilen Werbungtreibende eben ihr Werbegeld auch breiter." Dennoch sei die "Sportschau" im fragmentierten Sportrechtemarkt eine "populäre Sportmarke mit einem extrem hohen Bekanntheitsgrad". Man komme um die Sendung nicht herum, wenn es um Werbewirkung und Image gehe. "Wir sind kein Nischenanbieter, der nur auf die biertrinkenden Männer mit Bohrmaschine im Vogelsberg zwischen 27 und 48 Jahre zielt, sondern wir sind eine Sportmarke, die ein breites Zielgruppentableau anspricht. Das gilt im Übrigen auch für das Hier und Heute: Mag mancher sich auf hochspezialisierte Programm- und Zielgruppen-Nischen fokussieren, muss der Anspruch von Das Erste als der Sender für das breite Publikum ein anderer sein."

ProSiebenSat.1Puls4 besitzt in Österreich zwar keine WM-Liverechte, informiert seine Zuschauer aber trotzdem über die aktuellen Ergebnisse. Möglich macht das der sogenannte SwitchIn-XXL-Live-Ticker, den man gemeinsam mit Coca-Cola und Mediacom umsetzt. Zum Einsatz kommt die Kampagne immer während der WM-Spiele, angezeigt wird das Ergebnis der laufenden Partie. Dabei hat der Zuschauer nach Ausspielung des Werbemittels die Wahl, ob er den Ticker mit der roten Taste auf der Fernbedienung fixieren möchte oder nicht. Das lineare TV-Programm läuft im Falle einer Fixierung immer parallel dazu weiter. Lisa-Maria Moosbrugger, Brand Manager Sparkling, Coca-Cola Österreich: "In unserem aktuellen TV-Spot versäumen Fußballfans entscheidende Szenen der WM, weil sie sich Coca-Cola besorgen – obwohl sie vier Jahre dafür Zeit hatten. Mit dem WM-Live-Ticker sorgen wir nun dafür, dass das den Zuhausegebliebenen garantiert nicht passieren kann. Addressable-TV bietet innovative Möglichkeiten, die man als Unternehmen vor allem bei Sportevents wie der Fußball-WM perfekt nutzen kann."

Mediacom© Mediacom
Adidas hat seinen weltweiten Media-Etat an Mediacom vergeben - und kehrt Carat damit nach 19 gemeinsamen Jahren den Rücken. Der Etat ist rund 300 Millionen Dollar schwer, 2017 gab Adidas weltweit rund 2,7 Milliarden Euro für Werbung aus. Die Entscheidung zum Agenturwechsel fiel nun nach einem Pitch. Konzentrieren will man sich im Marketing künftig auf die Großstädte London, Los Angeles, New York, Paris, Shanghai und Tokio. "Durch die neue Partnerschaft wollen wir innovative Wege finden, um unsere Konsumenten in diesen trendsetzenden Städten anzusprechen", sagte eine Adidas-Sprecherin gegenüber dem Portal Campaign.

Netflix© Netflix
Netflix ist weiter an der Out-Of-Home-Werbefirma Regency interessiert und will nun offenbar die Hälfte des Unternehmens übernehmen, das berichtet Reuters. Dafür soll Netflix rund 150 Millionen Dollar zahlen. Im April hieß es noch, Netflix wolle das gesamte Unternehmen für den doppelten Betrag übernehmen. Das Unternehmen wollte sich gegenüber der Nachrichtenagentur zunächst nicht äußern, Reuters berichtet allerdings, dass der Deal noch im Juli über die Bühne gehen könnte. Kauft Netflix tatsächlich die Hälfte von Regency, würden dem Konzern künftig unter anderem bis zu 35 großflächige Werbeflächen im Zentrum Hollywoods gehören. Darauf sollen dann nur noch eigene Inhalte beworben werden.

Facebook© Facebook
Facebook und Twitter haben nahezu zeitgleich eine Transparenz-Offensive angekündigt, die vor allem den Nutzern einen besseren Überblick verschaffen soll. Bei Facebook können die User ab sofort auf einen Blick sehen, mit welchen Werbeanzeigen eine Marke auf ihrer Seite, im Messenger oder via Instagram wirbt. Gleichzeitig arbeite man auch an einem Archiv, in dem Wahlwerbung oder Anzeigen zu politischen Themen bis zu sieben Jahre lang auffindbar sein sollen. Das sagte Facebook-Geschäftsführerin Sheryl Sandberg nun. Facebook war wegen intransparenter Wahl-Werbung zur US-Präsidentschaftswahl massiv in die Kritik geraten. Twitter hat fast zeitgleich sein sogenanntes Transparenz-Zentrum vorgestellt. Darin kann man sich ansehen, welche Anzeigen von welchem Account geschaltet wurden. Detaillierte Infos gibt es auch hier zu politischen Anzeigen.