YouTube© Rego Korosi (CC BY-SA 2.0)
Etliche große Unternehmen haben in der vergangenen Woche angekündigt, vorerst keine Werbung mehr bei Youtube schalten zu wollen. Hintergrund ist der Bericht von Youtuber Matt Watson, der öffentlich gemacht hat, wie Pädophile den Algorithmus des Videoportals nutzen, um sich zu vernetzen. Teilweise wurden im Kommentarbereich auch Links zu Kinderpornos gepostet. Zu den Unternehmen, die einen Werbe-Stopp verhängt haben, zählen Schwergewichte wie Disney, Nestle, AT&T, Dr. Oetker und "Fortnite"-Entwickler Epic Games. Youtube hat inzwischen auf den Bericht reagiert und den Kommentarbereich bei Millionen Videos deaktiviert, außerdem seien Konten und Kanäle geschlossen worden. Außerdem habe man auch die Richtlinien für die Ausspielung von Werbung verschärft, heißt es von Youtube. Es ist nicht das erste Mal, dass Unternehmen ihre Werbung von Youtube zurückziehen, 2017 waren Hass- und Terrorvideos die Gründe für den Schritt einiger Konzerne.

Joachim Schütz© OWM/Hoffotografen
Im aktuellen Fall hat sich die Organisation Werbungtreibende im Markenverband (OWM) zu Wort gemeldet. OWM-Geschäftsführer Joachim Schütz sagt: "Nach den letzten Vorfällen auf Youtube vor zwei Jahren - damals ging es um extremistische Inhalte - überrascht es uns sehr, dass es offensichtlich erneut zu inakzeptablen Vorfällen gekommen ist, bei denen auch OWM-Mitgliedsunternehmen mit ihren Kampagnen betroffen sind." Die Einhaltung von Brand Safety im Sinne von Legal Safety und Brand Suitability sei "ein unverzichtbar Grundsatz auf allen Plattformen". Schütz: "Wir erwarten von allen Plattformen und Publishern, dass Sie die volle Verantwortung für ihr Angebot im Markt wahrnehmen. Auch werbliche Umfelder mit User-generated Content müssen frei von Fake News und extremistischen, diskriminierenden sowie rechtsverletzenden Inhalten sein. Angebote, die nicht der Legal Safety entsprechen, sind aus der Vermarktung auszuschließen."

Spotify© Robert Scoble / Flickr (CC BY-ND 2.0)
Sky und Spotify intensivieren ihre Partnerschaft: Sky-Kunden in Deutschland und Österreich haben ab sofort die Möglichkeit, Spotify Premium drei Monate lang kostenlos zu testen. Genutzt werden kann das Angebot von solchen Kunden, die sich erstmals einen Premium-Zugang holen. Auch bestehende Spotify-User, die das Premium-Angebot bisher noch nicht kostenlos getestet haben, erhalten die Möglichkeit der verlängerten Testphase. Michael Krause, Managing Director Central Europe von Spotify, sagt: "Unser Partnerschaft mit Sky Deutschland ist sehr erfolgreich gestartet, daher gehen wir jetzt den nächsten Schritt. Mit Spotify Premium bieten wir Sky Kunden den besten Audio Streaming Service um Musik, Hörbücher, Podcasts und exklusiven Audio-Shows zu erleben."

Geldscheine© Chobe / photocase.com
Elektro-Händler Media-Saturn fährt seine Werbeausgaben derzeit stark zurück. Wie die "Lebensmittelzeitung" berichtet, hat das Unternehmen die Brutto-Werbespendings alleine im Januar um 30 Prozent zurückgefahren, das Blatt beruft sich auf Zahlen des Marktforschers Nielsen. Demnach gingen bereits im Dezember die Werbeausgaben um 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurück. Die Media-Saturn-Mutter Ceconomy rutschte im vergangenen Jahr in eine Krise, erst vor wenigen Tagen kündigte man harte Einschnitte ein. "Ein Vergleich mit den internationalen Wettbewerbern macht deutlich, dass sich die Kostenentwicklung im Verhältnis zur Umsatzentwicklung bei Ceconomy zuletzt schlechter als bei den Wettbewerbern entwickelt hat", sagte Finanzvorstand Bernhard Düttmann zuletzt auf der Hauptversammlung des Konzerns. Ganz offenbar will man auch bei der Werbung auf die Bremse treten. 2018 investierte Media-Saturn laut Nielsen 249,2 Millionen Euro in klassische Werbung, das ist ein Minus von sechs Prozent.

OWM© OWM
Die Organisation Werbungtreibende im Markenverband (OWM) hat sich gegen eine Besteuerung von Onlinewerbung bei ausländischen Anbietern ausgesprochen. Das Bundesfinanzministerium prüft derzeit eine 15-prozentige Sonderabgabe auf Onlinewerbung, um US-Digitalkonzerne wie Facebook, Amazon und Google zu besteuern. OWM-Geschäftsführer Joachim Schütz kritisiert das: "Es ist den deutschen Steuerbehörden bislang scheinbar nicht gelungen, Google, Facebook und Co. hierzulande zu besteuern. Der Weg, der nun von einigen Finanzämtern beschritten und auf dem Rücken deutscher Werbungtreibender ausgetragen wird, ist der falsche Weg und bedroht insbesondere mittelständische Werbungtreibende und Start-ups, letztere sogar in ihrer Existenz. Dass Werbungtreibende sich die zusätzlichen Steuerausgaben von den US-Digitalkonzernen zurückholen, geht aber völlig an der Realität vorbei. Die Finanzämter sind mit der Aktion übers Ziel hinausgeschossen." Die Besteuerung internationaler Konzerne müsse auf EU-Ebene geregelt werden.

Ströer© Ströer
Außenwerber Ströer hat im vergangenen Jahr einen Umsatz von 1,6 Milliarden Euro erwirtschaftet, im Vergleich zu 2017 entspricht das einem satten Plus von 23 Prozent. Auch das Operational EBITDA sowie das bereinigte Jahresergebnis wuchsen um jeweils 14 und 15 Prozent. Ströer selbst spricht von einem "Rekordergebnis". Das organische Wachstum lag demnach bei knapp acht Prozent. Aufgrund langfristiger Verträge besitze man "hervorragende Voraussetzungen", um auch in Zukunft zu wachsen. "Seit 25 Quartalen in Folge können wir kontinuierlich verbesserte Finanzkennzahlen und auch diesmal wieder ein Rekordergebnis für Ströer präsentieren. Ein guter und direkter Zugang zu unseren werbungtreibenden Kunden ist dabei von entscheidender Bedeutung, um unseren Anteil am Gesamtwerbemarkt, sowie unseren Anteil an den Gesamtwerbeausgaben unserer wichtigsten Kunden – dem Share-of-Wallet – nachhaltig zu steigern", sagt Udo Müller, Gründer und Co-CEO von Ströer. Für 2019 erwartet der Außenwerber ein Umsatz- und Ergebniswachstum im mittleren, einstelligen Prozentbereich.