
Dass seine Einschaltquote allerdings auf hohem Niveau durchaus gelitten hat, erkennt inzwischen auch der oftmals über den Dingen stehende Gottschalk, der am gestrigen Abend gleich zu Beginn der ersten "Wetten, das..?"-Sendung der neuen Saison darüber scherzte. In Anspielung auf die Finanzkrise und die Verluste der CSU bei der Landtagswahl in Bayern sagte Gottschalk, dass auch er von 20 auf 10 Millionen (Zuschauer) gefallen sei und immer noch moderiere. Wobei er dies auch diesmal nicht besonders gut tat.
Gottschalk war stets weit davon entfernt ein guter Moderator zu sein - und entfernt sich vermutlich inzwischen immer weiter davon. Doch vielleicht ist es einfach eine falsche Jobbezeichnung für jemanden, der die größte Samstagabendshow Europas längst auf sich allein reduziert und zu gerne davon spricht, wen er schon alles bei sich auf seinem Sofa und in seiner Sendung begrüßen durfte. Gottschalk ist vielleicht mehr Gastgeber als Moderator. Ein Gastgeber, dem man dann doch irgendwie nachsieht, dass er wirklich nichts perfekt kann, weil er am Ende stets für einen gelungenen Abend sorgt.

Bis zu diesem Zeitpunkt weit nach 23 Uhr passierte viel. Ein gemischtes Musikangebot, ein vergleichsweise lockerer Karl Lagerfeld und ein durchweg sympathischer Sebastian Vettel auf dem Sofa und eine Vielfalt der Wetten irgendwo zwischen verrückt, waghalsig und schon einmal irgendwo gesehen. Doch es passte und selbst die Aussenwette fand statt - mit einem Ersatzkandidaten, der den Sprung mit einem BMX-Rad über ein Einfamilienhaus schaffte und doch nicht gewann, weil es ihm nicht gelang eine Linie zu überspringen, die weder Gottschalk noch die Zuschauer erkennen konnten. Gefeiert wurde er trotzdem. Genauso wie der Sieger der Kinderwette, ein 12-Jähriger, der es zwar schaffte, 24 Kisten aufeinander zu stapeln - doch am Ende nicht 10 Sekunden drauf stehen konnte.