Rückblickend auf seine Talkshow beim ZDF sagt Johannes B. Kerner gerne, dass es die Gäste gewesen seien, die die Sendung zum Erfolg gemacht hätten. Umso irritierender war der Drang seines neuen Heimatsenders Sat.1 mit "Kerner" ein Magazin zu etablieren, bei dem ausgerechnet diese Stärke des neuen Flaggschiffs in den ersten Sendungen gar nicht zum Tragen kam. Stattdessen dominierten bei Johannes B. Kerners neuer Sat.1-Sendung in "Stern TV"-Manier lange Filmbeiträge. An sich müsste das noch kein Nachteil sein, doch oft geriet dann auch noch die Themenwahl erschreckend einfallslos. Die Einschaltquoten dokumentierten das Desinteresse des deutschen TV-Publikums deutlich. Mit der Verlegung des Magazins vom Montagabend 21.15 Uhr auf den Donnerstagabend 22.15 Uhr nimmt Sat.1 sein Flaggschiff ab sofort auch aus der Schusslinie der erfolgreichen RTL-Dokusoap "Bauer sucht Frau". Die starke Konkurrenz kannte man schon vor dem Start. Dennoch ließ man sich bei Sat.1 nicht auf Diskussionen über den gewählten Sendeplatz ein: Jeder Sendeplatz sei schwer, hieß es vor dem Start von "Kerner". Vergangene Woche kam dann der wenig überraschende Sinneswandel. und die Erkenntnis, dass es vielleicht doch leichtere Umfelder geben könnte. Am Donnerstagabend und zu späterer Stunde rückt Kerners Sat.1-Sendung wieder näher an die Sehgewohnheiten seiner früheren ZDF-Zuschauer heran. Und nicht nur das.
Auch inhaltlich soll sich die Sendung ab heute Abend ändern. "Es wird wieder mehr Kerner geben. Das heißt, die Filmbeiträge werden etwas kürzer und die Studiogespräche intensiver. Wir nehmen uns dafür wieder mehr Zeit, das haben die Zuschauer vermisst", sagte der Moderator der "Bild"-Zeitung. Mit anderen Worten: Bei Sat.1 scheint die Erkenntnis gereift zu sein, dass man statt einer "Stern TV"-Kopie mit dem jahrelang erfolgreichen ZDF-Kurs besser fahren könnte. Eine Erfolgsgarantie dafür gibt es allerdings auch nicht. Und so ist der Sendeplatz- und Konzeptwechsel nach nicht einmal einem Monat schon die letzte Chance für "Kerner".
"Die 30. Sendung ist wichtiger als die erste", sagte Johannes B. Kerner vor dem Start im DWDL.de-Interview und ergänzte: "Sat.1 meint es sehr ernst und sie können davon ausgehen, dass wir es weit über die 30. Sendung schaffen werden." Dass die Nervösität allerdings schon nach wenigen Wochen zu einem Sendeplatzwechsel geführt hat, ist kein gutes Indiz für einen besonders langen Atem. Auf der anderen Seite aber heißt es in der Branche: Ohne entsprechende Absicherung, dass man geduldig zu ihm stehen wird, sei Johannes B. Kerner sicher nicht vom ZDF zu Sat.1 gegangen.
"Die 30. Sendung ist wichtiger als die erste", sagte Johannes B. Kerner vor dem Start im DWDL.de-Interview und ergänzte: "Sat.1 meint es sehr ernst und sie können davon ausgehen, dass wir es weit über die 30. Sendung schaffen werden." Dass die Nervösität allerdings schon nach wenigen Wochen zu einem Sendeplatzwechsel geführt hat, ist kein gutes Indiz für einen besonders langen Atem. Auf der anderen Seite aber heißt es in der Branche: Ohne entsprechende Absicherung, dass man geduldig zu ihm stehen wird, sei Johannes B. Kerner sicher nicht vom ZDF zu Sat.1 gegangen.
Jetzt also die Bewährungsprobe für die Änderungen. Ein neuer, für Kerner-Zuschauer gewohnterer Sendeplatz und eine Sendung die mehr an die erfolgreichen ZDF-Sendungen erinnern soll, wegen denen Sat.1 ja nicht zuletzt auch auf Kerner erst aufmerksam wurde. Dass diese nachvollziehbaren Änderungen kommen würden, war also weniger überraschend als die Tatsache, dass alle Beteiligten noch vor wenigen Wochen die naheliegenden Probleme des Formats nicht erkennen wollten.
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