
Glücklicherweise hat sich ProSieben aber gegen manches Spiel aus der US-Variante entschieden. Dort wurden manche Aufgaben zu dem, was hier als Ekel- oder Trash-TV bezeichnet würde. Darauf hat man in der deutschen Ausgabe bewusst verzichtet. Und es hilft der Show: Sie wird zum spannenden Experiment. Zumindest dann, wenn eine Aufgabe ansteht. Leider zieht sich das in der deutschen Version etwas. Die Testpersonen sind übrigens Prominente der Kategorie "Lohnt sich da noch ein Wikipedia-Eintrag". Doch es hat einen guten Grund, warum man sich für ein solches Teilnehmer-Feld entschieden hat.

Spätestens hier bedient die Sendung bei den Zuschauern eine zutiefst deutsche Tugend für die es in anderen Sprachen nicht einmal ein Wort gibt: Schadenfreude. "Besieg Dich selbst" ist der deutsche Untertitel der Show. Und darum geht es. Damit ist "Solitary" vielleicht die erste Gameshow in der erst relativ egal ist, wer gewinnt. Der Weg ist hier das Ziel. Man will die Kandidaten kämpfen, ja, vielleicht auch leiden sehen. Das Mitleid mit ihnen hält sich in Grenzen. Es ist in jeder Hinsicht ein TV-Experiment. Ob das deutsche Publikum bereit dafür ist, wird man am Sonntagmorgen wissen.