Am Vorabend hat ZDFneo derzeit eigentlich keine Quotensorgen: Mit zwei Folgen von "Bares für Rares" fährt der Sender eigentlich richtig gut. Dennoch testet ZDFneo hier auch immer mal wieder neue Formate, überwiegend Quizshows. Bislang hat es davon keine dauerhaft ins Programm geschafft, nun kommt mit "Entweder - oder" für zwei Wochen eine neue Sendung auf die Bildschirme. Moderiert wird diese interessanterweise von Ben, dem früheren Sänger, der auch immer mal wieder kleinere Sendungen im Fernsehen moderiert hat.

Das neue Gesicht ist dann auch sehr angenehm und eine willkommene Abwechslung in der Riege der altbekannten ZDF-Moderatoren. Ben macht seine Sache gut, er profitiert dabei natürlich auch von seiner jahrelangen Erfahrung mit Medien. Für die Quizshow hat er wohl noch einen kurzen Crashkurs belegt. Den alten Witz: "Diese zwei Antworten sind leider… richtig", beherrscht er ohne Probleme. Und für Ben-Fans sei an dieser Stelle festgehalten: Auch in seinem neuen Job fehlt seine Kopfbedeckung natürlich nicht.

Das Konzept der Sendung ist schnell erklärt: Zwei Kandidaten treten gegeneinander an und müssen in verschiedenen Runden bei den gestellten Fragen aus zwei Antwortmöglichkeiten wählen - "Entweder oder" eben. Dadurch geht es schnell voran und die Sendung ist recht temporeich. Glücklicherweise hat man sich in der Redaktion dafür entschieden, nicht nur ganz leichte Fragen zu nehmen. Und so ist in den verschiedenen Runden "SPD oder CDU", "Tier oder Währung" und "Gerade oder Ungerade" auch einiges an Gehirnschmalz gefragt.

Nicht lumpen lassen hat man sich bei ZDFneo beim Studio, das mit viel türkis und Holzoptik punktet. Am Ende muss der Kandidat mit den meisten Punkten die Entscheidung treffen, ob er lieber ins Finale gehen will und damit um 1.000 Euro spielt, oder ob er in einer nächsten Runde den möglichen Jackpot auf 2.000 Euro erhöht. Wählt er dann das Finale, muss er innerhalb von 60 Sekunden zehn Fragen richtig beantworten, was relativ anspruchsvoll ist. Bei den "Entweder - Oder"-Fragen haben die Teilnehmer allerdings auch immer eine 50:50-Chance, sollten sie einmal völlig ahnungslos sein. 

In der Auftaktsendung hat sich der siegreiche Kandidat für das Finale entschieden - und am Ende tatsächlich die 1.000 Euro abgeräumt. Hier war die Geschichte der ersten Sendung eigentlich auserzählt, allerdings waren hier erst 30 Minuten vergangen. Und weil die Macher zuvor entschieden hatten, dass "Entweder - oder" mehr als 40 Minuten lang sein wird, ging es einfach wieder von vorne los. Ein bisschen wirkt es so, als wäre die Quizshow ursprünglich mal als Halbstünder geplant gewesen. Gerade eben auch, weil die zwei Kandidaten mindestens 30 Minuten gegeneinander spielen und es so eigentlich ein natürliches Ende gibt. Vielleicht wäre es auch sinnvoll gewesen, den siegreichen Kandidaten als eine Art Champion weiter in der Sendung zu belassen. So müssen sich die Zuschauer jedes Mal an neue Gesichter gewöhnen.