Wenn am 25. November die International Emmys in New York verliehen werden, dann wird in jedem Fall eine Deutsche zu den Geehrten gehören: Anke Schäferkordt erhält in diesem Jahr den International Emmy Directorate Award, den 2009 übrigens auch der damalige ZDF-Intendant Markus Schächter erhalten hatte. "Ihre Leidenschaft für Programme verbunden mit einer langfristig ausgerichteten Strategie machen sie zu einer herausragenden Persönlichkeit im internationalen Fernsehgeschäft", begründete Bruce L. Paisner, President & CEO der International Academy of Television Arts & Sciences, die Wahl. Doch Anke Schäferkordt muss nicht die einzige Deutsche bleiben, die in diesem Jahr mit einem International Emmy nach Hause gehen kann.

Denn unter den Nominierten, die am Montagmittag in Cannes bekanntgegeben wurden, finden sich noch zwei weitere deutsche Kandidaten: In der Kategorie "Best Performance by an Actor" tritt Heino Ferch für seine Rolle in der noch recht neuen ZDF-Krimireihe "Spuren des Bösen", produziert von der Aichholzer Filmproduktion, an, die international als "Anatomy of Revenge" vertrieben wird. Er spielt darin den Kriminalpsychologen Richard Brock, der früher als Psychologe praktizierte, bis sich seine Frau das Leben nahm und er unter Verdacht geriet, sie falsch behandelt zu haben und daraufhin seine Zulassung verlor. Als Verhörspezialist wird er von der Polizei nun bei komplizierten Fällen hinzugezogen. Heino Ferch hat Sean Bean aus Großbritannien, Shinichi Tsutsumi aus Japan und Marcos Palmeira aus Brasilien als Gegner.

In Mainz darf man sich aber nicht nur über diese Nominierung für einen Darsteller aus einer ZDF-Produktion freuen: Im Bereich TV Movie/Mini Series gibt es mit dem von Rowboat Film gemeinsam mit der Graf Filmproduktion für das ZDF und ORF produzierten Film "Das Wunder von Kärnten" (internationaler Titel: "A Day for a Miracle") noch eine weitere deutsche iEmmy-Hoffnung des Zweiten. Der auf einer wahren Begebenheit basierende Film erzählt die Geschichte eines vierjährigen Mädchens, das in einen Teich fiel und das fast alle schon aufgegeben hatten - außer einem jungen Herzchirurg, der den Kampf um das Leben des Mädchens aufnahm. Vertrieben wird "A Day for a Miracle" übrigens wie auch "Anatomy of Revenge" weltweit von Beta Films - iEmmy-Nominierungen sind da auf der MIPCOM sicher kein unwillkommenes Zusatzargument.

Konkurrenz bekommt "Das Wunder von Kärnten" durch die britische Produktion "Secret State", "DramaW Miniseries: Heaven's Ark" aus Japan sowie "SOMOS - Cadáver se necesita" - der ersten Produktion aus Uruguay, die jemals für einen International Emmy nominiert wurde. Neben Uruguay gibt es mit Angola noch einen weiteren iEmmy-Neuling. Hier wurde die Telenovela "Windeck" nominiert. Weitere Nominierungen gingen nach Australien, Belgien, Brasilien, Kanada, China, Kolumbien, Frankreich, Israel, Japan, Mexico, Südafrika, Südkorea, Schweden, Neuseeland, die Philippinen und natürlich Großbritannien, das mit sechs Nominierungen in den neun Kategorien wieder den Löwenanteil der Nominierten stellt.

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