"Wir sind in einer Zeit rapider Konsolidierung" - das sagte James Murdoch, der als Co-COO von 21st Century Fox zwar jüngst mit dem Plan gescheitert ist, eine Megafusion mit Time Warner auf die Beine zu stellen, dafür aber gerade bei den eigenen Tochterfirmen die Zusammenschlüsse vorantreibt. Dass die Produktionsfirmen Endemol, und Shine zusammengehen, begründete er bei seiner Keynote auf der MIPCOM in Cannes so: "Wir spürten, dass wir die Möglichkeit nicht verstreichen lassen konnten, ein hinsichtlich der Größe international führendes Unternehmen zu schaffen."

Zusammen haben die Unternehmen rund 600 verschiedene Formate in ihrem Portfolio, schwärmte Murdoch. "Wir wollen für die Mitarbeiter in beiden Unternehmen eine größere Plattform, wenn Sie so wollen eine größere Leinwand schaffen, auf der sie ihre Pläne umsetzen können." Doch ist ein solcher Riese wirklich eine gute Idee - oder werden die Unternehmen damit nicht zunehmend unbeweglich? Auf diesen Einwurf von "Wired"-Chefredakteur David Rowan räumte James Murdoch ein: "You can't over-synergize these businesses." Eine gewisse Eigenständigkeit sei daher weiter wichtig, eine zu zentralistische Struktur nicht geplant. Besonders im Bereich der Distribution sieht er aber viele mögliche Synergien.

Neben der Fusion der Produktionsfirmen schafft man derzeit auch einen pan-europäischen Pay-TV-Konzern, indem BSkyB jeweils die Mehrheit an Sky Deutschland und Sky Italia übernimmt. Gerade gab es in Deutschland dafür grünes Licht von den Medienwächtern. "Wir haben schon immer gesagt, dass sie zusammen stärker sind als jeder für sich." Obwohl die Märkte in den Ländern in vielerlei Hinsicht unterschiedlich seien und zudem auch die Unternehmen in unterschiedlichen Entwicklungsstufen - Sky Deutschland etwa deutlich hinter BSkyB oder Sky Italia - werde die kombinierte Firma "ein schnellerer und besserer Innovator" sein.

So sei es als gemeinsames Unternehmen schneller und besser möglich, neue Technologien einzuführen und weiterzuentwickeln - etwa bei Over-the-Top-Services wie "Sky Go" oder neuen Plattformen. Doch auch auf der inhaltlichen Seite erwartet Murdoch, dass gemeinsam die Entwicklung neuer Programme deutlich beschleunigt werden könne. Schon heute würden die drei Unternehmen schließlich bei einigen Produktionen zusammenarbeiten, das solle noch ausgebaut werden. Zusammen könne man zudem auch deutlich größere Produktionen stemmen. Man darf also gespannt sein, was man von Sky Europe noch erwarten kann.