Gerd Helbig ist tot. Der langjährige Journalist und Auslandskorrespondent des ZDF verstarb am Dienstag im Alter von 86 Jahren, das hat sein früherer Sender mitgeteilt. Helbig wurde 1939 geboren und machte 1968 sein Volontariat beim ZDF. Danach fing er beim Sender in der Redaktion Aktuelles an, schon während dieser Zeit war er in verschiedenen Ländern für das ZDF aktiv. 

Später wurde er auch offiziell zum Auslandskorrespondenten und berichtete vor allem aus Washington. Während seiner langen Karriere arbeitete er für das ZDF aber auch aus Brüssel, Rom und Tel Aviv. Zwischen 1977 und 1980 leitete und moderierte Helbig das "Auslandsjournal", ein paar Jahre später präsentierte er auch das "heute journal". Insgesamt stand der Journalist 40 Jahre lang in den Diensten des ZDF, 2009 verabschiedete sich Helbig in den Ruhestand. 

Der ehemalige ZDF-Chefredakteur Peter Frey würdigt Helbig in einem Nachruf als einen der "profiliertesten Auslandskorrespondenten des ZDF". Anfang der 90er war Helbig auch Freys Chef im ZDF-Studio Washington. "Ich habe von ihm gelernt, dass man auch im harten Geschäft des Nachrichten-Journalismus menschlich bleiben und Freundschaften entwickeln kann", so Frey. 

Helbig sei ein Mann gewesen, so Frey weiter, "der die Welt wirklich gesehen hatte". Frey: "Seine Neugier, sein Sinn für das Besondere, überwogen die Kritik. [...] Gerd machte sich nie größer als die Nachrichten, über die er berichtete. Er wahrte Distanz und blieb demütig. Er hatte ungeheure Freude, wenn er am Schneidetisch saß und die Bilder und O-Töne seiner Reportagereisen zu seinen Stücken zusammenfügte. Er war ein Mann der Optik und beglückte seine Freundinnen und Freunde mit Fotos und Alben, die er selbst zusammengestellt hatte."

ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten sagt: "Gerd Helbig hat mit seinen kenntnisreichen und bildstarken Berichten aus aller Welt die Auslandsberichterstattung des ZDF über Jahrzehnte geprägt. Mit seiner besonderen Handschrift war er für Generationen von Korrespondentinnen und Reportern ein großes Vorbild."