Nun ist es ganz offiziell: Björn Böhning verlässt die Produktionsallianz und wechselt zurück in die Politik. Nach der Wahl von Friedrich Merz zum neuen Bundeskanzler teilte der Verband am Dienstag Böhnings Abschied mit. Drei Jahre lang fungierte er als Geschäftsführer und Vorstandssprecher. Der Vertrag soll nun zum 12. Mai einvernehmlich aufgehoben werden.

Etwas lapidar teilte die Produktionsallianz mit, Böhning werde sich "neuen Herausforderungen widmen". Tatsächlich berichtete der "Tagesspiegel" schon vor einigen Tagen, dass ihn SPD-Chef Lars Klingbeil als beamteten Staatssekretär ins Bundesfinanzministerium holen will, wo Böhning - einst Juso-Vorsitzender - so etwas wie der Leiter des "Vizekanzleramts" wäre. Martin Wolff, Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands der Produktionsallianz, erklärte nun, dass der Gesamtvorstand Böhnings Wunsch, die Arbeit der neuen Bundesregierung zu unterstützen, ohne Einschränkung entspreche - "in dem Wissen, was er in seiner neuen Aufgabe für unser Land zu bewegen vermag".

Böhning selbst erklärte, er verlasse die Produktionsallianz mit Wehmut. "Die deutsche Filmwirtschaft ist eine starke Branche, die gute wirtschaftliche Rahmenbedingungen verdient. Gemeinsam haben wir drei Jahre Umbau und Profilierung des Verbandes vorangetrieben und die Produktionsallianz erfolgreich als starke und zentrale Stimme der Branche aufgestellt", so Böhning. "Dafür danke ich den hunderten Ehrenamtlichen im Verband, besonders den Mitgliedern des Gesamtvorstands, aber auch ganz persönlich den Teams in den Berliner und Hamburger Geschäftsstellen, der Produktionsallianz Services und der Produktionsallianz Campus. Diese wahnsinnig gute Zusammenarbeit werde ich nie vergessen."

Wer Björn Böhnings Nachfolge bei der Produktionsallianz antreten wird, ist bislang noch unklar. Eine Findungskommission sei aber bereits eingesetzt worden. Bis eine Lösung gefunden ist, soll die bisherige Stellvertreterin und Justiziarin Wiebke Wiesner die Funktion der Geschäftsführung kommissarisch übernehmen und den Gesamtvorstand unterstützen.

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