Warner Bros. Discovery hat seine Geschäftszahlen fürs erste Quartal vorgelegt, die auf den ersten Blick nicht besonders schmeichelhaft ausgefallen sind. Der Umsatz lag mit 8,98 Milliarden US-Dollar um zehn Prozent unter dem Vorjahreswert, wechselkursbereinigt betrug das Minus immerhin noch 9 Prozent. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen blieb zwar trotzdem konstant, unterm Strich blieb trotzdem ein Minus von 453 Millionen Dollar - was immerhin weniger als halb so viel war wie im Vorjahr.
Zurückzuführen ist dieser massive Umsatzrückgang vor allem auf zwei Faktoren. Da wäre zum Einen der schwächelnde Werbemarkt bei den linearen Sendern. Zwar wurde im Streaming 35 Prozent mehr mit Werbung umgesetzt, in Summe waren das aber trotzdem nur überschaubare 237 Millionen Dollar. Zum Vergleich: Bei den linearen Sendern lag allein der Rückgang des Werbeumsatzes im Vergleich zum Vorjahr bei 229 Millionen Euro.
Vor allem schlug aber eine schwache Performance an den Kinokassen ins Kontor, hier lagen die Einnahmen um 27 Prozent unter dem Vorjahr, das gesamte Studios-Segment schrumpfte währungsbereeinigt um 16 Prozent. Allerdings hellte sich die Lage im 2. Quartal, wo etwa "A Minecraft Movie" international einen Spitzenstart hinlegte. Das Problem sollte hier also nur vorübergehender Natur sein.
Richtig gut entwickelt hat sich der Streaming-Bereich: Die Zahl der Abos stieg weltweit binnen drei Monaten um 5,4 auf 122,3 Millionen - wobei der Großteil (4,8 Millionen) des Wachstums sich außerhalb der USA abspielte. Dass die Zahl der internationalen Abonnenten wächst, ist dabei freilich nicht überraschend, ist bei Max doch der internationale Rollout gerade erst in vollem Gange - alles andere als wachsende Abo-Zahlen wären da auch ein Desaster.
Doch Warner Bros. Discovery gelingt es, das Wachstum in profitabler Weise hinzubekommen. Der Umsatz des Streaming-Segments lag um 8 Prozent höher als im Jahr zuvor bei nun 2,656 Milliarden Dollar, der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen vervielfachte sich von 86 auf 339 Millionen Dollar. Ein Wermutstropfen: Das Umsatz-Wachstum lag mit 8 Prozent weit unter dem Abo-Wachstum, das auf Jahressicht fast 23 Prozent betrug. Dass je Kunde also weniger umgesetzt wurde, lag zum Einen daran, dass international der Preis für Max im Schnitt niedriger liegt als in den USA - und dass Max mit seinem teil-werbefinanzierten Tarif zunehmend Teil von Bundles ist, wodurch auch weniger bei Warner Bros. Discovery hängen bleibt.