Rund zwei Jahre ist es nun her, dass Warner Bros. Discovery nach der Fusion der beiden Unternehmen auch die Inhalte in einem Streamingdienst zusammenführte - und in dem Zusammenhang die weltweit vielleicht stärkste Marke für serielle Inhalte zur Verwunderung vieler Marktbeobachter im Streaming-Breich zurücktreten musste. So wurde 2023 aus HBO Max nach der Aufnahme der Inhalte von Discovery+ kurzerhand "Max".

WBD-Streamingchef JB Perrette pries das damals sogar als Vorteil für HBO - schließlich könne man sich hier nun wirklich wieder auf hochkarätige Produktionen konzentrieren, statt dass man die Marke mit Reality-Programm verwässert. Doch auch wenn sich die Abo-Zahlen für Max in den letzten beiden Jahren gut entwickelt haben - allein im letzten Jahr kamen 22 Millionen neue dazu, das Ziel von 150 Millionen Abos bis Ende 2026 hat man fest im Blick - der Name "Max" war dabei wohl eher Hemmnis als Treiber.

Dies gilt um so mehr als Warner Bros. Discovery gerade mitten im internationalen Rollout seines Streamingdienstes steckt. Der Start in Deutschland etwa ist fürs kommende Jahr angesetzt. Neue Märkte mit dem wohlklingenden Namen "HBO" zu erschließen, dürfte da erheblich einfacher fallen, schließlich kennen Zuschauerinnen und Zuschauer auf der ganzen Welt HBO-Serien schon seit Jahrzehnten von anderen Sendern und Diensten. Mit "Max" kann hingegen kaum jemand etwas anfangen.

Und so korrigiert man die Entscheidung von damals nun wieder. Im Rahmen der Upfronts in New York kündigte Warner Bros. Discovery an, dass der Streamingdienst im Sommer wieder von Max in HBO Max umbenannt wird. Erste Anzeichen hatte es zuletzt schon gegeben, als man die Farbgebung wieder an das einstige Design von HBO Max angepasst hatte.

Laut Perrette war es Konzernboss David Zaslav höchstselbst, der zu diesem Schritt geraten hatte. In einem Interview mit "Deadline Hollywood" zitiert Perrette Zaslav mit den Worten: "Der Verbraucher sagt dir immer, ob du richtig oder falsch liegst. Und in diesem Zusammenhang: warum geht ihr nicht zurück? Das klingt nach HBO. Lasst uns mutig sein und in einem Moment großer Stärke die richtige Entscheidung für unser Unternehmen treffen."

Bei Warner Bros. Discovery erklärt man den Wechsel zurück zu HBO Max nun mit sich wandelnden Bedürfnissen der Kundschaft. Heute würde niemand mehr sagen, dass er noch mehr Inhalte wolle - aber viele sagen, dass sie bessere Inhalte wollen - wobei kaum anzunehmen ist, dass das vor zwei Jahren anders war. In jedem Fall sieht man sich bei WBD hierfür bestens positioniert: Andere Dienste würden vielleicht ein höheres Volumen an Content bieten, man selbst wolle sich aber mit Qualität absetzen. "Der Name 'HBO Max' verdeutlicht unser implizites Versprechen, Inhalte zu liefern, die als einzigartig anerkannt werden und - um einen Satz zu klauen, den wir bei HBO immer gesagt haben - für die es sich zu zahlen lohnt", erläuterte HBO-und Max-Chef Casey Bloys.