Der Rundfunkrat des MDR hat den Jahresabschluss des Unternehmens für das Jahr 2024 genehmigt, zuvor hatte ihn bereits der Verwaltungsrat festgestellt. Demnach hat der MDR das vergangene Jahr mit einem Fehlbetrag in Höhe von 44,2 Millionen Euro abgeschlossen. Trotz leicht gesunkener Beitragserträge habe man damit eine Verbesserung gegenüber dem Planansatz erreichen können, heißt es von der ARD-Anstalt. Soll heißen: Es lief besser als man das ursprünglich mal erwartet hatte. 

Gegenüber dem Jahr 2023 war das Minus jedenfalls eine Verschlechterung, damals lag der Verlust noch bei 33,2 Millionen Euro. So oder so: Den Fehlbetrag konnte der MDR auch jetzt wieder mit seinen Gewinnrücklagen ausgleichen. Nur sind diese Rücklagen damit nun weitestgehend aufgebraucht, auch deshalb hatte sich der MDR schon im vergangenen Jahr ein 160 Millionen Euro schweres Sparpaket für den Zeitraum 2025 bis 2028 auferlegt (DWDL.de berichtete). 

MDR-Intendant Ralf Ludwig sagt nun: "Der MDR hat im Jahr 2024 mit dem ihn anvertrauten Mitteln sorgsam gewirtschaftet und im letzten Jahr der Beitragsperiode 2021 – 2024 besser als geplant abgeschnitten. [...] Als freies und unabhängiges öffentlich-rechtliches Medienhaus erwarten wir die Umsetzung des KEF-Vorschlags zur Anpassung des Rundfunkbeitrags, um unseren Auftrag für die Gesellschaft auf der dafür in einem bewährten und anerkannten Verfahren berechneten wirtschaftlichen Grundlage erfüllen zu können."

Nach wie vor ist unklar, wann das Bundesverfassungsgericht über die Beschwerde von ARD und ZDF entscheidet. Der MDR-Rundfunkratsvorsitzende Michael Ziche sagt, man sehe die Entwicklung bei der Finanzierung des MDR "mit anhaltender Sorge". Ziche: "Die nach wie vor ausstehende Beitragsanpassung nach dem Vorschlag der unabhängigen Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten (KEF) im laufenden Jahr belastet den Haushalt des MDR deutlich."

Und vom MDR-Verwaltungsratsvorsitzender Prof. Mirko Peglow heißt es: "Der Verwaltungsrat hat sich intensiv mit dem Jahresabschluss 2024 befasst. Im Ergebnis der Beratungen mit der Geschäftsleitung und den Wirtschaftsprüfern hat der Verwaltungsrat den Jahresabschluss, der von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehenen ist, festgestellt. Der MDR ist im Jahr 2024 sorgsam und wirtschaftlich mit seinen Mitteln umgegangen. Der Verwaltungsrat wird natürlich auch weiterhin auf die Umsetzung der notwendigen Einsparmaßnahmen achten."

Zustimmung zu neuem "Tatort" aus Dresden

Darüber hinaus hat der Rundfunkrat des MDR bei seiner letzten Sitzung auch noch der Produktion eines neuen "Tatorts" aus Dresden zugestimmt, die Produktionsfirma MadeFor Film soll nach dem Sommer mit den Dreharbeiten beginnen, diesmal mit Unterstützung der Dresdner Filmproduktionsfirma Avanga. Die Ausstrahlung des Streifens mit dem Arbeitstitel "Das, was Du zurücklässt" ist für 2026 vorgesehen. 

Michael Ziche, Vorsitzender MDR-Rundfunkrat: "Der MDR-Tatort aus Dresden zählt beim Publikum zu den beliebtesten fiktionalen Angeboten in der ARD und hat seit vielen Jahren einen festen Stammplatz in Mediathek und Erstem Deutschen Fernsehen. Er erreicht bundesweit zwischen 8 bis 10 Mio. Zuschauerinnen und Zuschauer im Fernsehen und wird zusätzlich im Schnitt jeweils pro Folge über eine Million Mal in der ARD-Mediathek gestreamt. Produktionen wie diese stärken die regionale Identität und Wertschöpfung, denn ein großer Teil der Mitarbeiterschaft wird mit Arbeitskräften aus Mitteldeutschland besetzt."