Die Zukunft von egoFM ist gesichert. Wie am Montagnachmittag bekannt wurde, kann der Sendebetrieb des alternativen Kanals für junge Menschen fortgesetzt werden, weil egoFM einen neuen Eigentümer erhält. Die extra dafür gegründete Medienpiraten GmbH übernimmt egoFM rückwirkend zum 1. Juli. Dahinter steht der Münchner Unternehmer Stefan Finkenzeller.

Finkenzeller ist gelernter Bankkaufmann und IT-Spezialist, der nach eigenen Angaben kleine und angehende Unternehmen fördert und unterstützt. Sein erstes eigenes Unternehmen gründete er 2009, welches er nach dem Verkauf 2023 weiterhin als Geschäftsführer leitet. Er ist zudem in bayerische Start-ups als Business Angel investiert. "egoFM ist einfach zu wertvoll, um zu verschwinden", sagt Finkenzeller jetzt. "Dieser Sender ist einzigartig in der deutschen Radiolandschaft."

Für die Belegschaft endet damit eine monatelange Hängepartie, bereits im Januar ging der Sender in die Insolvenz. Der damalige Geschäftsführer Konrad Schwingenstein erklärte das unter anderem mit eingebrochenen Werbeeinnahmen. Alleine 2024 sollen diese um 40 Prozent zurückgegangen sein. Erst vor wenigen Tagen stellte der Sender seine Verbreitung via UKW ein. Im Impressum von egoFM wird Stefan Finkenzeller bereits als neuer Geschäftsführer geführt. Programmverantwortlicher ist demnach weiterhin Fred Schreiber.

In einer Pressemitteilung heißt es, dass die Anchor-Moderatoren Elise Hoffmann und Dominik Kollmann sowie weitere Teammitglieder ihre Arbeit bei egoFM fortsetzen werden. "So bleibt der authentische Sound erhalten, den die Hörer so schätzen", heißt es. Darüber hinaus habe man es sich zum Ziel gesetzt, egoFM nicht nur zu retten, sondern auch "nachhaltig zu stärken". Die Medienpiraten GmbH will den Sender demnach "auf solide finanzielle Beine stellen", um langfristiges Wachstum zu ermöglichen. Gleichzeitig bedankt man sich bei der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) und der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) für ihre Unterstützung bei der Neulizenzierung.