Im November dieses Jahres findet ein gemeinsam von Netflix und PROG Producers of Germany veranstaltetes Workshopprogramm mit dem Titel "Ostdeutsche Perspektiven in Film und Serie". Man wolle damit ostdeutsche Perspektiven auf Bildschirm und Leinwand sichtbarer machen, heißt es. Ziel sei es, Drehbuchautorinnen, Regisseure und Produzentinnen aus Ostdeutschland oder mit Lebensmittelpunkt in Ostdeutschland zu stärken, branchenspezifische Ost-West-Perspektiven auszutauschen und durch Dialog Hürden beim Marktzugang und in der beruflichen Entwicklung abzubauen.
Für die Teilnahme am Workshop ist jetzt die Bewerbungsphase gestartet, noch bis zum 22. August können sich interessierte Personen melden. Insgesamt gibt es 20 Workshopplätze. Netflix unterstützt das Projekt inhaltlich und finanziell, Konzeptionierung und Realisierung erfolgte zusammen mit PROG, dem früheren Produzent*innenverband.
"PROG Producers of Germany will in Partnerschaft mit Netflix mit diesem Workshop einen Teil dazu beitragen, Hürden in der Branche abzubauen und die Quantität und Qualität von Filmen und Serien zu erhöhen, die authentisch aus ostdeutscher Perspektive auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft schauen und aus dieser erzählen", sagt Alexandra Krampe, Vorstandsmitglied und Ansprechpartnerin bei PROG für dieses Projekt.
Und Katja Hofem, Vice President Content DACH bei Netflix, ergänzt: "Großartige Geschichten können von überall kommen – ostdeutsche Geschichten und Perspektiven sind da keine Ausnahme. Viele davon wurden bislang zu selten erzählt. Mit dem gemeinsamen Workshop mit PROG wollen wir genau diesen Stimmen mehr Raum geben und Talente aus Ostdeutschland gezielt unterstützen."
Der Workshop baut auf eine im Februar und März von Goldmedia im Auftrag von PROG und mit Unterstützung von Netflix durchgeführte Umfrage auf, deren Ergebnisse nun ebenfalls veröffentlicht wurden. Das Ergebnis, grob zusammengefasst: Die Filmbranche in Deutschland ist auch 35 Jahre nach der Wiedervereinigung von der Ost-West-Trennung geprägt. Unterschiede und Hindernisse bezüglich Marktzugang, Entwicklungsperspektiven und Chancengleichheit für Menschen mit ostdeutscher Herkunft werden von Menschen aus Ost und West unterschiedlich wahrgenommen. Nur 12 Prozent der Umfrageteilnehmenden empfinden ostdeutsche Perspektiven als angemessen repräsentiert in fiktionalen Projekten. Im Non-Fiction-Bereich sind es 20 Prozent.