Über zwei Jahre ist es her, dass sich das ZDF mit öffentlich-rechtlichen Anstalten aus anderen Ländern für ein Forschungsprojekt zusammentat, das den "offenen Dialog im Netz" fördern soll, um die Diskussion im Internet nicht allein amerikanischen Plattformen zu überlassen. Inzwischen ist auch die ARD beim sogenannten "Public Spaces Incubator" mit dabei.
Wie das künftig aussehen könnte, lässt sich seit einigen Tagen auf "heute.de" beobachten. Dort ist unter dem Namen "ZDFspaces" ein neues Digitalangebot gestartet, das zunächst im Pilotbetrieb in Beiträgen rund um die derzeit laufende Fußball-EM der Frauen eingebunden wird. Erklärtes Ziel ist es, "respektvolle Debatten außerhalb kommerzieller Netzwerke zu fördern - auf einer sicheren, redaktionell begleiteten Plattform".
Insgesamt umfasst das Angebot drei Features, darunter den "Comment Slider", über den sich die User zu einem Thema auf einer Skala positionieren können. Dabei würden auch die Zwischentöne zu einem Thema sichtbar, so das ZDF. Ein weiteres Features ist "Lass uns reden". Hierüber können User zu Themen eine vordefinierte oder selbst erstellte Rolle einnehmen und unter dieser kommentieren. Frei nach dem Motto "Ask me anything" stehen außerdem die Redaktionen Rede und Antwort auf Fragen der Nutzerinnen und Nutzer.
Nach der Europameisterschaft soll der Pilotbetrieb bei "ZDFheute live" und im Oktober bei den Formaten "37 Grad" und "Terra X" weitergehen. In vollem Umfang sei das Produkt für alle Redaktionen auf "heute.de" sowie im ZDF-Streamingportal jedoch erst "frühestens für 2026 vorgesehen", heißt es von Seiten des Senders.

Neben ZDF und ARD sind auch die Sender ABC (Australien), CBC/Radio Canada, RTBF (Belgien) und SRG SSR (Schweiz) sowie die gemeinnützige Organisation New_Public an dem Projekt beteiligt.