Warner Bros. Discovery hat Details zu seinen bereits vor wenigen Wochen angekündigten Aufspaltungsplänen vorgestellt. So war bereits bekannt, dass der US-Konzern künftig sein Studio & Streaming Geschäft inklusive HBO Max vom klassischen Sendergeschäft trennt. Nun ist klar: Der Bereich Studio & Streaming hört künftig auf den Namen Warner Bros., die TV-Sender, bislang als Bereich Global Networks bezeichnet, firmieren als Discovery Global. 

Darüber hinaus hat Warner Bros. Discovery jetzt auch die jeweiligen Führungsteams der beiden Unternehmen vorgestellt. Das neue Warner Bros. wird künftig von David Zaslav geleitet, er ist auch heute schon CEO von WBD. An einer weiteren Schlüsselposition im neuen Unternehmen sitzt JB Perette, der als Boss des Streaming- und Games-Business fungiert. Bruce Campbell ist zudem Chief Operating Officer, Casey Bloys Chairman und CEO von HBO and HBO Max.

Discovery Global wird künftig geleitet von Gunnar Wiedenfels, aktuell noch Finanzchef von WBD. Darüber hinaus wird hier künftig auch Gerhard Zeiler angedockt sein. Der ist aktuell noch President International für WBD, künftig agiert er als President für die Märkte US, UK und Deutschland. Darüber hinaus ist er Chief Content Officer und verantwortet auch Discovery+, die Streamingplattform ist kurioserweise nicht im Bereich Studio & Streaming (Warner Bros.) angedockt, sondern eben bei den TV-Sendern.

Bis zur operativen Umsetzung dauert es übrigens noch eine Weile, erst Mitte des kommenden Jahres will WBD die Aufspaltung umgesetzt haben. Bis dahin haben die Führungsteams der beiden Unternehmen auch noch genügend Zeit, weitere Personen einzustellen. Warner Bros. sucht aktuell etwa unter anderem noch einen Finanzchef, Discovery Global eine Person, die die Kommunikation und den Bereich Public Affairs leitet. 

Was die neue Aufstellung für den deutschen Markt bedeutet, ist übrigens noch unklar. Hier fährt man nach wie vor mehrgleisig. Die Free-TV-Sender, die bereits zuvor zu Discovery gehört haben, firmieren aktuell unter der Discovery Communications Deutschland GmbH & Co. KG - dazu zählen beispielsweise DMAX und TLC. Die Pay-TV-Sender (WB TV Comedy etc.) gehören zur Turner Broadcasting System Deutschland GmbH. Darüber hinaus hat man die Kino-Aktivitäten in der Hamburger Warner Bros. Entertainment GmbH gebündelt, die TV-Produktionsfirma (Warner Bros. International Television Production Deutschland GmbH) sitzt in Köln.

Wie genau die Aufstellung in Deutschland im kommenden Jahr aussieht, ist aktuell noch nicht bekannt. Auf Anfrage teilt eine Unternehmenssprecherin mit, dass man dazu aktuell noch keine Angaben machen könne. Bis WBD die Details seiner Aufspaltung für die einzelnen Märkte durchdekliniert hat, dürften wohl noch einige Wochen vergehen. Der Bereich Kino und die TV-Produktion dürften nach der vorgestellten Logik wohl bei Warner Bros. angesiedelt sein, die unterschiedlichen TV-Sender bei Discovery Global. Und dann ist da ja auch noch HBO Max, das im kommenden Jahr in Deutschland starten soll. Wo man den Streamingdienst in Deutschland ansiedelt, ist derzeit die vielleicht spannendste Frage. 

Das neue Warner Bros. besteht künftig konkret aus Warner Bros. Television, Warner Bros. Motion Picture Group, DC Studios, HBO und HBO Max sowie deren Film- und Fernsehbibliotheken. Das Unternehmen will sich darauf konzentrieren, die Skalierung von HBO Max fortzusetzen. Zu Discovery Global gehören künftig die TV-Sender in den Bereichen Unterhaltung, Sport und Nachrichten, darunter CNN, TNT Sports in den USA und Discovery sowie die vielen Sender in Europa - in Deutschland etwa die Free-TV-Kanäle DMAX, Tele 5, HGTV, Eurosport und TLC.