Nach einer einwöchigen Pause steht am kommenden Sonntag das nächste "Sommerinterview" im Ersten an. Im Rahmen von "Bericht aus Berlin" wird Matthias Deiß dann mit Grünen-Chef Felix Banaszak sprechen. In den Wochen danach kommen auch noch Bärbel Bas (SPD), Jan van Aken (Die Linke) und Markus Söder (CSU) zum Gespräch nach Berlin. Bundeskanzler Friedrich Merz wurde zum Auftakt der Reihe interviewt, am 20. Juli sprach Markus Preiß mit AfD-Chefin Alice Weidel.
Und genau dieses Gespräch mit Weidel sorgte im Nachgang für viele Schlagzeilen. Die Aktivistengruppe "Zentrum für Politische Schönheit" störte das Interview, das traditionell im Freien auf einer öffentlichen Terrasse des Bundestagsgebäudes im Berliner Regierungsbezirk geführt wird. Durch Trillerpfeifen, Hupen und laute Musik hatten die Gesprächspartner teilweise Schwierigkeiten, sich gegenseitig zu hören und auch für die Zuschauerinnen und Zuschauer wurde es zur Herausforderung, dem Gesagten zu folgen.
Die Polizei beendete die nicht angemeldete Aktion noch vor dem Ende des Gesprächs und nahm Ermittlungen auf (DWDL.de berichtete). Dennoch war der Schaden angerichtet, Politikerinnen und Politiker auch von anderen Parteien kritisieren die Aktion. Aus der AfD kamen Forderungen nach einer Wiederholung des Interviews, obwohl sich Weidel noch während des Gesprächs mit Moderator Markus Preiß auf eine Fortsetzung verständigt hatte. Der Leiter des ARD-Hauptstadtstudios sprach später in den "Tagesthemen" von einem "unglaublich anstrengenden Interview" und einer "Extremsituation".
Eine ARD-Sprecherin kündigte damals an, aus der Sendung Schlüsse ziehen und Vorkehrungen treffen zu wollen, damit sich so etwas nicht noch einmal wiederholt. Gegenüber DWDL.de teilt eine Sprecherin nun mit, dass man sich mit dem Interview intensiv beschäftigt habe. "Wir haben unsere Schlüsse gezogen", heißt es. "So haben wir unser Sicherheitskonzept überprüft, stehen im engen Austausch mit den zuständigen Sicherheitsbehörden und haben technische sowie redaktionelle Vorkehrungen getroffen, um ein störungsfreies Sommerinterview führen zu können."
Welche Maßnahmen konkret ergriffen wurden, bleibt allerdings unklar. "Aus Sicherheitsgründen" will man sich nicht näher dazu äußern. Es ist aber wohl davon auszugehen, dass man bei der ARD besser vorbereitet ist, sollte es bei den kommenden Gesprächen noch einmal zu ähnlichen Vorfällen kommen.