ARD und ZDF erhalten pro Jahr mehr als 8 Milliarden Euro aus dem Rundfunkbeitrag, in das junge Angebot Funk fließen im gleichen Zeitraum allerdings nur rund 45,8 Millionen Euro. So hoch war das Budget von Funk im vergangenen Jahr. Und während die Verantwortlichen des Angebots immer mal wieder mehr Geld fordern, erhalten sie nun auch prominente Unterstützung von den Aufsichtsgremien der ARD. 

Klaus Sondergeld, Vorsitzender der Gremienvorsitzendenkonferenz (GVK), machte gegenüber "epd medien" deutlich, dass er die finanzielle Ausstattung des Jugendangebots für nicht ausreichend hält. "Der Etat von Funk braucht einen effektiven Teuerungsausgleich", so Sondergeld, der darauf verwies, dass der Anteil von Funk am Beitragsaufkommen abnehme. Das führe "gemeinsam mit einer schwindenden Kaufkraft" dazu, dass weniger Formate veröffentlicht würden. 

Funk veröffentlicht aktuell pro Jahr rund 60 Formate, im Jahr 2019 waren es noch 76. Dann kam allerdings Corona und der russische Überfall auf die Ukraine - und damit verbundene Kostensteigerungen in nahezu allen Bereichen. Nicht nur Funk ist davon betroffen, auch alle anderen Medienanbieter. "Das Programmvolumen und die Programmvielfalt schrumpfen infolge von Teuerungen", erklärt eine Funk-Sprecherin gegenüber "epd medien". Mittelfristig könnten die Attraktivität und Reichweite von Funk "weiter beeinträchtigt werden", heißt es. 

Funk wird von ARD zu zwei Drittel und dem ZDF zu einem Drittel finanziert. Die Funk-Federführung liegt beim SWR. Dort teilt man gegenüber "epd medien" mit, dass das verfügbare Geld "möglichst gut über alle Angebote zu verteilen" sei, um so viele Menschen zu erreichen wie möglich. Funk gelinge es sehr gut, seine Zielgruppe anzusprechen.

GVK-Vorsitzender Sondergeld nennt die finanzielle Ausstattung des jungen Angebots von ARD und ZDF jetzt trotzdem "sehr bescheiden", wenn man sich das Gesamtaufkommen der Beiträge ansehe. Sondergeld bezeichnete Funk außerdem als "Zukunftswerkstatt und als wichtigen Nachwuchspool". Der GVK-Vorsitzende: "Wenn wir hier sparen, denken wir zu kurz."