Am heutigen Mittwoch startet in Köln die Gamescom - und vertreten ist dort auch die ARD mit einem gemeinsamen Stand. Es ist das erste, ARD-Senderübergreifende Projekt des neu gegründeten "ARD Games Netzwerks". Hier will man schon bestehende Aktivitäten der Sender künftig bündeln, die Zusammenarbeit untereinander fördern und auch Klarheit bei der Frage schaffen: "Welche Games sollte die ARD wirklich machen - und wie?"

Dass man in diesem Bereich engagiert sein will, beantwortet die ARD für sich aber in jedem Fall mit ja. Man hat Gaming als "Zukunftsfeld mit dem Potenzial, neue Zielgruppen zu erreichen, bestehendes Publikum stärker einzubinden, ARD-Marken und Erstplattformen zu stärken und innovative Plattformen wie VR, AR oder das Metaverse zu erschließen" ausgemacht - schließlich würden regelmäßig fast 50 Millionen Deutsche digitale Spiele spielen. 

Das ARD Games Netzwerk arbeitet in vier Clustern - Strategie, Community, Kultur und Wachstum. Die Mitarbeit darin ist freiwillig, Entscheidungen über konkrete Spieleentwicklungen verbleiben zudem weiterhin bei den einzelnen Sendern. Zum Start sind SWR, HR, BR, MDR, WDR und NDR in den Themenclustern vertreten. Nicht dabei sind also bislang der RBB, Radio Bremen und der Saarländische Rundfunk. Die Federführung liegt beim SWR.

Thomas Dauser, Direktor für Innovationsmanagement und Digitale Transformation beim SWR, sagt: "Mit Projekten wie dem Tatort Game, dem Lernspiel Nachrichtenmacher oder dem gerade veröffentlichten Roblox-Spiel zum Format "Bau die Burg" zeigt der SWR seit Jahren, wie Gaming und öffentlich-rechtlicher Auftrag zusammenpassen: durch innovative digitale Spiele, die Information, Bildung, Unterhaltung und Spielspaß verbinden. Jetzt haben wir gemeinsam mit allen ARD-Sendern unter Federführung des SWR das ARD Games Netzwerk gegründet - ein Meilenstein für die strategische Weiterentwicklung des Innovationsfelds Gaming."

SWR-Intendant Kai Gniffke kommentiert: "Digitale Spiele sind ein fester Bestandteil unserer Kultur, verbinden Millionen Menschen und prägen den gesellschaftlichen Diskurs. Für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk bieten sie die Chance, Vielfalt zu fördern, demokratische Werte und Wissen zu vermitteln - und Zielgruppen zu erreichen, die wir über klassische Angebote kaum noch ansprechen. Wir wollen im Rahmen unseres Auftrags und unserer medienrechtlichen Möglichkeiten relevante und neue Perspektiven jenseits kommerzieller Zwänge eröffnen. Der Start des ARD Games Netzwerks ist auf diesem Weg ein wichtiger Schritt." 

Unterdessen hat die ARD auf der Gamescom mit "Bau eine Burg für die Gräfin" ein erstes Roblox-Spiel vorgestellt. Beim Roblox-Game „Bau eine Burg für die Gräfin“ gilt es, innerhalb von 20 Minuten Ressourcen wie Stein, Holz und Mörtel zu sammeln, Gebäude zu errichten und damit möglichst viele Bewohnerinnen und Bewohner in die Burg zu locken. Es ist eine Erweiterung des SWR-Formats "Bau die Burg", das bislang vor allem auf YouTube und Twitch zu sehen war. Dort treten Content-Creator gegeneinander an, um historische Burgen digital nachzubauen.