Lavinia Wilson wird in diesem Jahr mit dem Blauen Panther als beste Schauspielerin ausgezeichnet. Diese Entscheidung wurde am Mittwoch bekanntgegeben. Wilson erhält den Preis demnach für ihre Rolle in der Netflix-Serie "Cassandra". "Ich freue mich über diesen Preis über alle Maßen", sagte Wilson. "In Zeiten wie diesen, als mittelalte Frau für so eine kratzbürstige, widersprüchliche Rolle geehrt zu werden, überrascht und macht Hoffnung."

Blauer Panther © Medien.Bayern GmbH
Zur Begründung erklärte die Jury: "Um die Titelrolle im SciFi-Drama 'Cassandra' zu drehen, saß Lavinia Wilson verkabelt in einer schallisolierten Kabine, von der aus ihre Sprache, Mimik und Bewegungen auf den Retro-Kunststoffkörper des Smart-Home-Systems übertragen wurden. Sie kitzelt feinste Nuancen aus dem begrenzten Setting heraus und verwirklicht so die Grundidee der Serie, das Gefangensein in Rollenmustern spürbar zu machen. Die Flashback-Szenen aus der Zeit, als Cassandra noch ein Mensch aus Fleisch und Blut war, nutzt sie kongenial, um ihre Figur der fürsorglichen Hausfrau und Mutter mit jener peu à peu steigenden Dosis an Enttäuschung und Einsamkeit aufzuladen, die sie später zum manipulativen Monster macht. Eine Gratwanderung, die dank Lavinia Wilsons herausragender Leistung aufgeht."

Wilson gelinge es, das Publikum über mehrere Folgen ausschließlich mit ihrem Gesicht und ihrer Stimme zu fesseln, würdigte Bayerns Medienminister Florian Herrmann (CSU). "Gleichzeitig beweist sie damit, dass die nuancierte Darstellung von Gefühlen und inneren Konflikten nur durch menschliches Schauspiel möglich ist. Das begrenzte Setting wird dadurch zur großen Bühne für eine ganze Bandbreite an vielschichtigen Emotionen. Das ist höchste Schauspielkunst, für die Lavinia Wilson von der Jury verdient als 'Beste Schauspielerin' in der Kategorie Fiktion ausgewählt wurde."

In diesem Jahr werden die meisten Preisträgerinnen und Preisträger des Blauen Panthers schon im Vorfeld der Award-Show am 22. Oktober veröffentlicht. So steht unter anderem bereits fest, dass Pia Strietmann den Preis für die Regie der ARD-Serie "Herrhausen - Der Herr des Geldes" erhalten wird, Drehbuchautor Gernot Krää wiederum wird für die ZDF-Biografie "Rosenthal" geehrt.