Gerade erst wurde Otto Waalkes beim Deutschen Fernsehpreis die große Bühne bereitet und der Ehrenpreis der Stifter verliehen, da winkt auch schon die nächste Auszeichnung: Er erhält in diesem Jahr auch den Blauen Panther, der aus dem Bayerischen Fernsehpreis hervorgegangen ist. Überraschend ist dabei auf den ersten Blick vor allem die Kategorie, in der er geehrt wird: Information / Journalismus.

Ausgezeichnet wird er nämlich als Creative Producer der Dokumentation "Mein Name ist Otto", die von MoveMe für Prime Video produziert wurde. Otto Waalkes selbst kommentiert den Preis so: "'Mein Name ist Otto' heißt die Dokumentation, die hier ausgezeichnet wird. Otto ist auch mein Vorname - wenn das kein glücklicher Zufall ist!"

In der Jury-Begründung heißt es: "Seit Jahrzehnten bringt Otto Waalkes ein ganzes Land zum Lachen - und das mit einer Leichtigkeit, die tiefgründiger ist, als es auf den ersten Blick scheint. 'Mein Name ist Otto' ist eine Dokumentation - eine kleine Kulturgeschichte -, die zeigt, was hinter dem Witz steckt: ein Künstler, der die Bühne liebt und zugleich den Mut hat, den Blick hinter die Kulissen zuzulassen. Als Creative Producer ermöglicht Otto Waalkes einen überraschend offenen, oft berührenden Einblick in sein Leben - mit komischen Momenten, großen Erfolgen und leisen Zweifeln. Der Blaue Panther 2025 würdigt damit ein außergewöhnliches Werk - und einen Künstler mit Hut, Herz und Humor."

Ebenfalls in der Kategorie Information / Journalismus ausgezeichnet wird Loreleï Holtmann als Headautorin der Dokumentarserie "WTF is Jule?!", die von Flappers Film und VFX im Auftrag des ZDF produziert wurde und vom Catfishing-Fall um die vermeintliche Bloggerin "Jule Stinkesocke" erzählt. In der Jury-Begründung heißt es: "Über knapp 15 Jahre hinweg inspirierte Jule zahlreiche Menschen mit ihren Berichten über das Leben im Rollstuhl, bevor sich herausstellte, dass alles Fake war und hinter der Figur Jule Stinkesocke jemand anderes steckte. Neben der intensiven Recherche und der einfühlsamen Darstellung der Auswirkungen dieses Betrugs auf die Community von Menschen mit Behinderung, zeichnet die Serie aus, dass vor allem Personen mit Behinderung an dem Drehbuch gearbeitet haben. Dafür wurde zu Beginn der Produktion von 'WTF is Jule?!' ein inklusiver Writers Room zusammengestellt, zu dem neben Loreleï auch Finnja Negendank, Leonard Grobien, Laura-Jasmin Leick (Regie) und die Produzenten gehörten. Im Anschluss hat Loreleï das gemeinsam Erarbeitete maßgeblich zu einem Konzept weiterentwickelt und verschriftlicht - sie war damit nicht nur Teil des Writers Rooms, sondern auch die federführende Autorin."

Loreleï Holtmann sagt: "'WTF is Jule?!' ist eine Geschichte über Repräsentation, Vertrauensbrüche und mediale Erzählgewalt, deren Tragweite sich erst durch genaues Hinschauen eröffnet und die mir viel bedeutet. Umso mehr freut es mich, dass die Arbeit an dieser Dokumentation durch den Blauen Panther so stark gewürdigt wird und auch die Erlebnisse der Betroffenen dadurch noch einmal sichtbarer gemacht werden. Ich danke allen, die die Umsetzung dieses Projekts ermöglicht haben, insbesondere der Regisseurin Laura-Jasmin Leick, den Produzenten Kai Steinmetz und Pascal Schröder und der Redaktion des Kleinen Fernsehspiels beim ZDF."

Beim Blauen Panther gibt es in diesem Jahr ein neues Show-Konzept, das auch bedingt, dass annähernd alle Preisträgerinnen und Preisträger im Vorfeld bekannt sind. Daher steht auch bereits fest, dass in der Kategorie Fiktion Pia Strietmann für die Regie von "Herrhausen", Gernot Krää als Drehbuchautor von "Rosenthal" und Lavinia Wilson als Beste Schauspielerin für ihre Rolle in "Cassandra" ausgezeichnet wird. In der Kategorie Kultur/Bildung gehen Preise an David Seeberg für "Block Party - Peter Fox feiert mit Berlin" und Corinna Wolf-Bartens stellvertretend fürs gesamte Team für das Point of View"-Experiment "NDR Story: Tagebuch einer Lehrerin".