Das ZDF hat eine Verbesserung des Vergütungsrahmens für die Berufsgruppen Kamera, Szenen- und Kostümbild und Editoren angekündigt, die im Rahmen einer Selbstverpflichtungserklärung umgesetzt wird. Man komme damit den Forderungen der Urheberverbände entgegen, heißt es aus Mainz. Jahrelange Verhandlungen mit den Verbänden, die sich in der Urheberallianz zusammengeschlossen haben, waren zuvor allerdings gescheitert.
Die Urheberallianz hatte das ZDF und die Produktionsfirma Network Movie GmbH - eine 100-prozentige Tochter von ZDF Studios - schon vor vielen Jahren zum Abschluss gemeinsamer Vergütungsregeln entsprechend der gesetzlichen Regelungen im Urheberrechtsgesetz aufgefordert. Nachdem direkte Verhandlungen erfolglos blieben, wurde im Sommer 2020 ein Schlichtungsverfahren eingeleitet.
Das ZDF hat sich allerdings schon im Frühjahr 2024 aus der Schlichtung zurückgezogen und begründet das damit, dass aufgrund erheblicher Mängel im Schlichtungsverfahren "keine sachgerechte Lösung möglich" sein würde. Den Einigungsvorschlag lehnte man in der Folge ab, das Schlichtungsverfahren blieb somit ergebnislos.
Nun hat das ZDF also einseitig eine Selbstverpflichtungserklärung abgegeben, im Rahmen derer man den Vergütungsrahmen für die genannten Berufsgruppen verbessern wolle. Sie sieht vor, dass Urheberinnen und Urheber der Berufsgruppen in Form von Folgevergütungen an weiteren Nutzungen künftig wirtschaftlich beteiligt werden. Bei Eigenproduktionen erfolge ein Anwendung der tarifvertraglichen Regelungen in ihrer jeweils gültigen Fassung unabhängig von der Mitgliedschaft in einem Berufsverband. Bei vollfinanzierten fiktionalen Auftragsproduktionen werden die tarifvertraglichen Regelungen durch die Selbstverpflichtung um Folgevergütungsregelungen ergänzt, welche die gesetzlichen Vorgaben der Angemessenheit der Vergütung und die branchenüblichen Standards für Pauschalabgeltungen deutlich übersteigen würden, so das ZDF.
Das ZDF sieht darin einen "Ausgleich zwischen den Interessen der Berufsverbände an einer angemessenen Vergütung und dem für das ZDF geltenden Gebot der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit". Die Urheberallianz bzw. die einzelnen betroffenen Berufsverbände haben sich bislang noch nicht zum Schritt des ZDF geäußert.