Insgesamt 14 nationale und internationale Persönlichkeiten wurden am Donnerstagabend in den Bavaria Studios im Süden Münchens mit einem Bambi ausgezeichnet. Ein bis kurz vor Schluss glanzvoller Abend, moderiert von Michelle Hunziker. Den Anfang machte Michael Bully Herbig, der den Ehrenpreis erhielt. Hollywoodstar und zweifache Oscar-Preisträgerin Cate Blanchett wurde in der Kategorie Schauspielerin International geehrt. Zehnkämpfer Leo Neugebauer in der Kategorie Sport, Heidi Klum - nach einer Laudatio von Naomi Campbell - in der Kategorie Entertainment.

Der gewohnt wilde Mix an Kategorien und Leistungen zog sich auch in diesem Jahr durch die Bambi-Preisverleihung, die sich in dieser Form nach einem Jahr bei Sat.1 und nun im zweiten Jahr bei Prime Video in der Form überzeugend neu erfunden hat. Fionn Ferreira wurde in der Kategorie Unsere Erde geehrt, die 15-jährige Zah1de erhielt das goldene Reh in der Kategorie Shooting Star aus den Händen von Shirin David. Sie ist damit die jüngste Preisträgerin eines Bambi bislang. In der Kategorie Comedy wurde Hazel Brugger ausgezeichnet. 

Beste Schauspielerin national wird Mala Emde und Michaela Schubert für ihre Initiative „Boxt euch durch München“ als Stille Heldin geehrt. Zartmann gewinnt als Music-Act des Jahres, nutzt seine Dankesrede für ein lautstarkes und im Publikum mit Applaus quittiertes „Fuck AfD“. Als Schauspieler National erhielt Justus von Dohnányi das goldene Reh bevor Giovanno Zarrella den Bambi fürs Lebenswerk an Roland Kaiser übergibt. Paul Ronzheimer setzt sich mit seinem Podcast in der Kategorie Kultur durch.

Bambi 2025 © Hubert Burda Media Alle Preisträgerinnen und Preisträger des Abends

Dann wurde es schwierig. Die Verleihung des Bambi in der Kategorie Legende sollte der Höhepunkt des Abends werden, doch das verhinderte Thomas Gottschalk, der nicht nur Buh-Rufe für einen sehr fragwürdigen Spruch kassierte, sondern auch unzählige irritierte Blicke im Publikum für einen völlig verwirrten und verhaspelten Auftritt nachdem eine Tribute-Performance zu Ehren von Cher eigentlich schon die Stimmung fürs Finale gesetzt hatte. Doch dann stand er da: „Hallo, ach ich bin schon dran“, bekundete Gottschalk. 

„Ich bin ja eigentlich aus der Abteilung ‚Stille Legenden‘, aber wie ich zu den Legenden gerutscht bin, weiß ich auch nicht. Ich habe Cher schon öfter in der Sendung gehabt und hier ist sie; die einzige, die einzige Frau, die ich in meinem Leben lang ernstgenommen habe.“ Betretene Stille, Buhrufe aus dem Saal. Doch Cher kommt nicht. Gottschalk „moderiert“ weiter: „Und hier ist, naja, Cher. Cher, nichts ist so schwer wie Cher. Ich hab oft viele Namen verwechselt bei ‚Wetten, dass..?‘, ich habe auch Leute angesagt, die gar nicht gekommen sind. Bei Cher war ich mir immer sicher, sie ist da. Here she comes, this is Cher.“ 

Und dann kommt sie auch auf die Bühne, aus einer ganz anderen Ecke als Gottschalk sie vermutet hatte. „Ich war etwas verwirrt, das war gar nicht Cher da hinten. Are you Cher? Cher, i just thought you coming down with that ball“ Er hat den Tribute-Auftritt zu Ehren von Cher, bei dem die Hauptdarstellerin von „Die Cher Show - das Musical“ Sophie Berner, sportlich agil auf einer Disco-Kugel in der Höhe performte, offenbar für die echte Cher gehalten. 

Während sich die Gäste zu Standing Ovations erheben, quatscht  Gottschalk die finale Preisträgerin des Abends weiter zu, steht dabei zwischen Cher und Publikum. „So good to see you again, Cher. I got one for my life also, but it melted down in my house in Malibu. So if your house in Malibu is always melted down, they have a replacement for this“, erklärt Gottschalk einer tapfer aber etwas irritiert drein blickenden Cher, die sich eigentlich geehrt fühlen soll. 

Doch Gottschalk dreht dem Stargast sogar den Rücken zu und erklärt dem Publikum lieber nochmal auf deutsch, was für ein toller Typ er ist: „Ich bin der einzige Mensch auf der Welt, der einen Bambi gekriegt hat aus Mitleid, weil meine eingeschmolzen sind und…“ - dann dreht er sich wieder doch um: „…hier ist Cher.“ Die Bühne überlässt er ihr trotzdem nicht und redet stattdessen auf englisch weiter auf Cher ein und erzählt von „Wetten, dass..?“. Man bekommt Mitleid mit dem Simultanübersetzer, der sich fragen muss, was er da gerade übersetzen soll.

Dann betritt Hannes Jaenicke die Bühne, wird von Gottschalk gleich zusammenhangslos gefragt wird, ob er sich erinnern könne, dass er ihm mal ein Motorrad verkauft habe. Jaenicke versucht die Situation zu retten, gibt Gottschalk den wertvollen Hinweis: „Das ist lange her. This is about Cher now“. Gottschalk dreht sich wieder Cher zu: „Cher, this is about you, i heard.“ Um dann Cher nochmal auf englisch zu erzählen, dass er Hannes Jaenicke mal ein Motorrad verkauft habe. 

Unter den tausend Gästen der Verleihung bricht hörbarer Unmut aus über den absurden Smalltalk, den Gottschalk über Motorräder und wer wen wie oft hat fahren sehen, beginnt. „I think they are waiting for you to say something“, wirft Hannes Jaenicke nochmal von der Seite in Richtung Cher ein, um die unangenehm eingefrorene Situation auf der Bühne voranzubringen. Das Publikum quittiert den Vorschlag mit Applaus. Unangenehm gönnerhaft fragt Gottschalk daraufhin die Preisträgerin, ob sie denn auch etwas sagen wolle - was sie gottseidank tat und die unangenehmsten dreieinhalb Minuten des Abends damit beendete.