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Nun zu den Ergebnissen: 85 Prozent der Unternehmen schätzen die allgemeine wirtschaftliche Lage der Branche als schlecht oder sehr schlecht ein. 2024 lag der Wert schon bei sehr hohen 77 Prozent, nun hat sich die ohnehin schon düstere Einschätzung aus dem vergangenen Jahr noch einmal verschlechtert.
Und auch beim Blick in die Zukunft sind die befragten Produzentinnen und Produzenten äußert skeptisch. 74 Prozent der befragten Unternehmen beurteilen die wirtschaftliche Lage der Produktionsbranche im kommenden Jahr als (sehr) schlecht. Im vergangenen Jahr lag dieser Wert für 2025 bei 66 Prozent. Als größte Herausforderung haben die Firmen, wie schon im vergangenen Jahr, die sinkenden Budgets der Auftraggeber sowie steigende Herstellungskosten genannt.
Gestiegen sind im Vergleich zum letzten Jahr vor allem die Klage über zu langsame Entscheidungsprozesse der Auftraggeber (86 Prozent) und sinkende Auftragsvolumina (80 Prozent), eine Herausforderung ist und bleibt die zunehmende Bürokratie (72 Prozent). Personalmangel ist, anders als in früheren Jahren, kein akutes Problem, mit dem sich die Produzenten herumschlagen müssen. Hier sagen nur 23 Prozent, dieses Problem sei relevant. 49 Prozent meinen: (gänzlich) irrelevant.
Michelle Müntefering, CEO und Sprecherin des Gesamtvorstands der Produktionsallianz: "Steigende Herstellungskosten, sinkende Budgets und sinkende Auftragsvolumina: Das ist die Realität der Filmwirtschaft. Die Herbstumfrage zeigt, besonders für Produzentinnen und Produzenten mit kleinen und mittleren Unternehmen bedeutet das Arbeit im prekären Renditebereich. Das grenzt an Selbstausbeutung. Hinzu kommt eine enorme Planungsunsicherheit. Fest steht: Die Herausforderungen sind keine vorübergehende Delle, sondern inzwischen ein strukturelles Problem. Umso mehr braucht es jetzt eine Politik, die die Branche stützt und die im Koalitionsvertrag versprochenen Maßnahmen umsetzt. Der Filmstandort Deutschland braucht Entscheidungen."
Die Produktionsallianz fordert schon lange eine gesetzliche Investitionsverpflichtung. Kulturstaatsminister Wolfram Weimer scheint mittlerweile aber auf eine Selbstverpflichtung der Streaminganbieter zu setzen. In beiden Fällen dürfte es wohl noch dauern, bis eine wie auch immer geartete Lösung in Kraft ist. Und auch erst wenn es hier eine Lösung gibt, wird die Filmförderung wie angekündigt auf 250 Millionen Euro verdoppelt. Der Produktionsallianz (und anderen Verbänden) geht das alles erkennbar zu langsam.
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