Dass HBO Max nach langer Wartezeit im Januar 2026 auch in Deutschland an den Start gehen wird, war schon seit längerem klar, nun gibt es einen konkreten Termin: Am 13. Januar wird es soweit sein. Dann startet der Dienst in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Luxemburg und Liechtenstein. Ob man dazu mit einem Launch-Partner zusammenarbeiten wird, ist zwar nach wie vor unklar, dafür gibt es nun die Preise für einen Direktabschluss von HBO Max.

Und die sehen einen Einstiegspreis von 5,99 Euro im Monat für das Basis-Abo vor, bei dem man allerdings mit Werbung Vorlieb nehmen muss. Damit liegt man einen Euro über dem günstigsten Paket von Netflix. Wer keine Werbung sehen will, muss mindestens 11,99 Euro für das Standard-Abo berappen. Hier ist ebenso wie beim Basis-Abo nur Full-HD-Bildqualität und zwei parallele Streams inklusive, zusätzlich zum Basis-Abo lassen sich zudem im Standard-Abo 30 Inhalte herunterladen.

Für 4K-Bildqualität, 100 Downloads, vier parallele Streams und Dolby-Atmos-Soundqualität gibt es das Premium-Paket für 16,99 Euro im Monat. All diese Preise gelten allerdings nur für ein Jahr, schon jetzt ist klar: 2027 wird es jeweils einen Euro teurer. Und es gibt noch eine Besonderheit: Sport-Inhalte sind eigentlich nicht in den regulären Abos nicht enthalten. Wer sie sehen will, muss in Deutschland und Österreich monatlich drei Euro zusätzlich für das "Sports Add-on" bezahlen, dort gibt es auch immer Werbung, unabhängig vom zugrundeliegenden Paket. Eine Ausnahme sind die Olympischen Winterspiele, die schon kurz nach dem Start von HBO Max anstehen und die in allen Paketen auch ohne Sports-Add-On enthalten sind.

Vor allem setzt man aber natürlich auf die zugkräftigen HBO-Inhalte. Und da steht schon ab dem 19. Januar das "Game of Thrones"-Prequel "A Knight of the Seven Kingdoms" mit sechs Folgen auf dem Programm, bereits zum Start schafft es zudem die in diesem Jahr mit fünf Emmys (darunter als Beste Dramaserie) prämierte Krankenhaus-Serie "The Pitt" nach Deutschland. Dass man in Deutschland solange darauf warten musste, hat immerhin den Vorteil, dass neben der ersten auch gleich die zweite Staffel erscheint. Ebenfalls direkt zum Start stehen vierte Staffel von "Industry" sowie die sechsteilige Serie "The Seduction" mit Diane Kruger aus Frankreich zum Abruf bereit. Dazu kommt ein umfangreicher Katalog bekannter HBO-Serien sowie zahlreiche Filme wie "Superman" sowie aus Deutschland auch "Wunderschöner".

Lokalen Eigenproduktionen: HBO Max kauft bei Leonine ein

Die erste lokale Eigenproduktion für HBO Max startet dann auch schon am 20. Februar: "Banksters". Die Serie wurde von Bernd Lange kreiert und geschrieben und von Gregor Schnitzler und Cüneyt Kaya inszeniert. Eren M. Güvercin spielt darin Yusuf, der 2004 mitten auf einem Fußballplatz in Berlin festgenommen wird. Zum Inhalt schreibt HBO Max: "Der Vorwurf: mehrfacher Bankraub. Die Frage: Wer waren seine Komplizen? Schweigen bedeutet Gefängnis, Reden Verrat. Doch wer hat ihn verpfiffen und warum ausgerechnet ihn? Nichts ist wie es zunächst scheint." "Banksters" sei "die unglaubliche Geschichte eines mustergültigen Bank-Azubis auf kriminellen Abwegen, eine Serie über Identität, Familie, Freundschaft und Geld. Frei nach wahren Begebenheiten". Executive Producer sind Quirin Berg, Max Wiedemann, Marcus Welke, Bernd Lange und Kida Khodr Ramadan.

Apropos Kida Khodr Ramadan: Er war einst ja auch das Gesicht von "4 Blocks" - und mit "4 Blocks Zero" kommt nun das Prequel zu dem preisgekrönten Gangster-Drama, das 2017 bis 2019 drei Staffeln lang einst für TNT Serie produziert wurde. Die bei Warner für die deutschen Eigenproduktionen damals wie heute verantwortliche Anke Greifeneder kehrt gemeinsam mit Wiedemann & Berg also nun in diese Welt zurück. Erzählt wird die Geschichte der Hamadys in Berlin der 1990er. Aus dem Libanon geflüchtet, in Deutschland nur geduldet, kämpften sie darum, hier Fuß zu fassen. Wer sind sie, wie wurde die Familie zum einflussreichsten Clan der Stadt und aus Ali schließlich Toni? Auch hinter dieser Serie steht wie bei "Banksters" Bernd Lange, hier als Headwriter, der Unterstützung von Bahar Bektaş, Natalie Zoghbi und Hassan Akkouch bekommt, Regie führen Özgür Yıldırım, Hüseyin Tabak. Einen konkreten Starttermin gibt's hier noch nicht, zu sehen geben soll es die acht Folgen aber im Herbst.

Daneben sind noch zwei weitere deutsche Eigenproduktionen angekündigt. Die "Dark"-Macher Jantje Friese und Baran bo Odar produzieren mit ihrer Produktionsfirma Dark Ways eine noch namenlose Struwwelpeter-Thrillerserie nach einer Idee von Matija Dragojević, der gemeinsam mit Bob Konrad auch die Bücher schreibt. Zum Inhalt heißt es: "Rituelle Morde nach den Motiven des 'Struwwelpeter' zwingen BKA-Ermittlerin Anja Vogler in ihre Heimat zurückzukehren. Jede Tat ist Anklage, der Vorwurf zunächst unklar. Während Anja versucht, die Hinweise zu entschlüsseln, muss sie auch ihrer eigenen Schuld ins Auge sehen – und dem Sohn, den sie einst zurückgelassen hat." Regie führt hier Lennart Ruff, Christian Stangassinger ist Director of Photograhy.

Zudem arbeiten die Beetz Brothers an einer True-Crime-Dokuserie, in der es um den Diebstahl der 100 kg schweren Goldmünze "Big Maple Leaf" aus dem Berliner Bode-Museum und das nachfolgende Katz-und-Maus-Spiel zwischen Ermittlern und Tätern geht. Vier Folgen sind hier geplant. Drei der vier nun angekündigten deutschen Eigenproduktionen kommen somit von Töchtern von Leonine Studios - und das vierte von zweien aus der Wiedemann & Berg-Schule, die sich aber vor längerem selbständig gemacht haben. Ohnehin hat man einen exklusiven Output-Deal mit Leonine Studios geschlossen, ebenso aber mit Constantin Film, wodurch man sich also Zugang zu zahlreichen Filmen sichert.

Korrektur-Hinweis: Zunächst stand an dieser Stelle, dass die Olympischen Spiele nur mit Sports-Add-On zu sehen sein werden. Tatsächlich sind diese aber davon ausgenommen und anders als andere Sport-Inhalte in allen Abo-Paketen enthalten.