Wenn Unternehmen nach einer Übernahme Synergien heben wollen, dann ist das meist gleichbedeutend mit einem Personalabbau. MFE-Chef Pier Silvio Berlusconi hat aber diesbezüglich eine vorweihnachtliche frohe Kunde fürs Personal in Unterföhring. Am Sitz von MediaForEurope in der Nähe von Mailand sagte er am Mittwoch jedenfalls, dass man alles dafür tun werde, einen Stellenabbau zu vermeiden, wie unter anderem "Der Standard" sowie italienische Medien berichten.
Zwar könne er nicht versprechen, dass es nie dazu kommen werde - doch der Integrationsplan zur Erzielung von Synergien sehe "zum jetzigen Zeitpunkt keine Entlassungen" vor. Das ist auch deshalb bemerkenswert, weil bei RTL Deutschland gerade ein massiver Stellenabbau im Zuge eines Umbaus des Unternehmens mit stärkerem Fokus aufs Streaming angekündigt wurde.
Natürlich steht aber auch ProSiebenSat.1 vor den gleichen Problemen wie RTL - sowohl mit Blick auf die gesamtwirtschaftliche Lage als auch auf die zunehmende Umschichtung von Werbegeldern in Richtung internationaler Plattformen. Berlusconi sprach von einer "schwierigen Situation". Daher sei auch geplant, Kosten zu senken. Genauer ins Detail ging Berlusconi dabei nicht. ProSiebenSat.1 hat allerdings auch schon mehrere Entlassungswellen hinter sich.
Dass sich ProSiebenSat.1 voll auf das TV- und Entertainment-Geschäft konzentrieren, sich von anderen Beteiligungen trennen und dadurch schlanker werden soll, fordert MFE schon seit Jahren. Schon vor der Übernahme wurden mehrere Schritte in diese Richtung übernommen, an diesem Weg wird man festhalten.
Eine konkrete Prognose für das laufende vierte Quartal - das traditionell umsatzstärkste und damit wichtigste - wollte Berlusconi nicht abgeben. Die Wirtschafts- und Werbeaussichten seien aber sowohl in Italien, als auch in Spanien und Deutschland schwierig. "Es ist kein gutes Quartal", so Berlusconi. Einen Gewinn erwarte er auf Jahressicht aber trotzdem und auch eine ähnliche Dividenden-Ausschüttung wie im Vorjahr.
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