Als letzter ließ nun auch das ZDF die Katze aus dem Sack. Anfang Mai mussten ARD, ZDF und das Deutschlandradio ihren jeweiligen Gebührenbedarf bei der unabhängigen Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) anmelden, nun steht die Gesamthöhe der Forderungen fest.
Das ZDF fordert 44 Cent pro Monat mehr. Für ZDF-Intendant Schächter ist das eine "moderate Bedarfsanmeldung". Pro Jahr entspreche es einer durchschnittlichen Steigerung von 2,4 Prozent. " Trotz der erheblich höheren Kostensteigerungen in der Fernseh- und Produktionsbranche und der angemeldeten Entwicklungsprojekte liege der neue angemeldete Bedarf des ZDF nur leicht über der zu erwartenden allgemeinen Teuerung der Lebenshaltungskosten", so Schächter.
Die ARD fordert eine Erhöhung von 95 Cent, das Deutschlandradio will 4,5 Cent pro Monat mehr von den Gebührenzahlern kassieren. Insgesamt summieren sich die Forderungen somit auf rund 1,44 Euro. Damit würde die monatliche Gebühr auf 18,47 Euro steigen. Dass es so kommt ist allerdings kaum anzunehmen: Die KEF wird die angemeldeten Bedarfe nun prüfen und dann im kommenden Jahr eine eigene Empfehlung aussprechen. Diese lag beim vergangenen Mal rund 40 Prozent unter den von ARD und ZDF geforderten Bedarfen.
Verabschiedet wird die neue Rundfunkgebühr, die ab 2009 gelten wird, dann von den Ministerpräsidenten der Länder, die sich beim letzten Mal erstmals nicht an den Vorschlag der KEF hielten, sondern mit 88 Cent 21 Cent unter der vorgeschlagenen Erhöhung blieben. ARD, ZDF und Deutschlandradio legten daraufhin Verfassungsbeschwerde ein, ein Urteil steht aber noch aus. Zudem steht das gesamte Gebührensystem derzeit auf dem Prüfstand. Ein mehrheitsfähiges und sinnvolles Alternativ-System zeichnet sich allerdings auch nicht ab.