Foto: PixelquelleDer RTL-Vermarkter IP Deutschland reagiert auf die Untersuchungen des Bundeskartellamts und verzichtet ab 2008 auf die umstrittenen Share-Deals, die im Zentrum der Ermittlungen stehen. "Um Klarheit und Vertrauen zu gewinnen", wie IP Deutschland-Chef Martin Krapf sagte, verzichte man "proaktiv" auf dieses Geschäftsmodell.

Bei den sogenannten Share-Deals nehmen Werbetreibenden und Mediaagenturen den Vermarktern fest verhandelte Werbezeiten-Pakete im großen Umfang ab. Aufgrund der Größenordnung der Pakete gewähren die Vermarkter den Agenturen entsprechende Rabatte. Hiervon können die werbetreibenden Unternehmen und auch die vermittelnden Mediaagenturen profitieren. Im vergangenen Juni startete das Bundeskartellamt umfangreichen Ermittlungen bei den beiden großen Vermarktern IP Deutschland und SevenOne Media, um einem "Verdach auf Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung sowie wettbewerbsbeschränkende Absprachen bei der Vermarktung von Fernsehwerbung" nachzugehen. Um kleinere Vermarkter zu schützen, wird die Praxis der beiden großen nun eingehend untersucht.


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Da man mit einem langwierigen Untersuchungsverfahren rechnet, will man bei IP Deutschland nun neue Geschäftsmodelle entwickeln, um den Kunden Planungssicherheit zu gewährleisten. "Derzeit sind wir in guten Gesprächen mit Kunden und Agenturen, wie man die Zusammenarbeit künftig verbessern kann", sagte Krapf dem Branchenblatt "Werben und Verkaufen". Zum Herbstanfang sollen dann die ersten Ergebnisse vorliegen.