Foto: Gruner+JahrIm Jahr 2000 ging es der Wirtschaftspresse richtig gut. Der New Economy-Hype war auf dem Höhepunkt, die Auflage des Magazins "Capital" kratzte an der 300.000er Marke. In diesem Umfeld stellte Gruner + Jahr die Erscheinungsweise des Titels von monatlich auf 14-täglich um.

Inzwischen ist viel passiert, der Begriff "New Economy" längst Vergangenheit und die Auflagenzahlen der "Capital" lagen zuletzt nur noch knapp über 200.000. Nun soll das Magazin möglicherweise zur alten, monatlichen Erscheinungsweise zurückkehren. Dieser Schritt sei intern bereits abgemachte Sache, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" am Freitag.


Beim Verlag wiegelt man ab, auch wenn regelmäßig alle Optionen geprüft würden, so ein Sprecher. Dennoch sah sich der Verlag gezwungen, in einer Pressemitteilung der Darstellung der "Süddeutschen Zeitung" zu widersprechen. Die G+J Wirtschaftspresse lege "Wert auf die Feststellung, dass 'Capital' weiterhin 14-täglich erscheint. Es gibt keine Entscheidung für eine Umstellung auf eine monatliche Erscheinungsweise."

Doch auch von anderer Seite wird über die mögliche Umstellung berichtet. Gegenüber "W&V Daily" sagte Ralf-Dieter Brunowsky, Ex-"Capital"-Chefredakteur und heutiger Geschäftsführer von BrunoMedia, es gebe "interne Diskussionen zur Erscheinungsweise" bei "Capital". Er rate aber dringend von der Umstellung ab, da das Anzeigenvolumen dann erheblich sinken würde. Stattdessen schlägt er aktuellere Geschichten vor, die "der aktuellen Erscheinungsweise angepasst" seien.