Bei ProSiebenSat.1 denkt man schon seit längerem über einen möglichen Verkauf der konzerneigenen Technik- und Produktionstochter ProSiebenSat.1 Produktion nach, in der immerhin rund 1.000 Mitarbeiter beschäftigt sind. Ob es dazu kommt, ist noch nicht entschieden, Interessenten gibt es aber schon mehrere.
Übereinstimmenden Berichten von "Spiegel" und "Kontakter" zufolge gehört dazu auch ein Konsortium von Siemens und Studio Hamburg mit der Berliner Tochter Studio Berlin Adelshof. Studio Hamburg ist eine Tochter des NDR. Bei Studio Hamburg sei man interessiert, weil sich die Produktionskapazitäten von ProSiebenSat.1 Produktion mit denen von Studio Hamburg in Berlin sehr gut ergänzen würden. Siemens ist unter anderem interessiert, weil zu ProSiebenSat.1 Produktion auch die komplette Datenverarbeitung von ProSiebenSat.1 gehört.
Weitere Angebote kommen den Berichten zufolge vom französischen Konzern Thomsen sowie dem britischen Unternehmen Red Bee Media, dort Marktführer für digitales Playout und Sende-Management. Red Bee Media gehört zur australischen Finanzgruppe Macquarie. Zum Konsortium gehört zudem auch der IT-Konzern IBM.
Die Entscheidung über einen möglichen Verkauf soll dem "Spiegel" zufolge womöglich noch im Oktober fallen. Sollte sich ProSiebenSat.1 für einen Verkauf entscheiden, hofft man auf einen Erlös in Höhe von rund 250 Millionen Euro. Ob das erreicht wird, ist unklar, denn offenbar hat man bei ProSiebenSat.1 auch aus den Negativschlagzeilen der vergangenen Wochen gelernt: Dem "Spiegel" zufolge will man vom ProSiebenSat.1 Produktion-Käufer auch Job-Garantien fordern, um einen weiteren Image-Schaden für den TV-Konzern zu verhindern.